Aus der Praxis – Heide Studer

„Der Öffentliche Verkehr trägt zu globaler Klimagerechtigkeit bei“

Porträtfoto von Heide Studer
Heide Studer, Landschaftsplanerin und Sozialanthropologin tilia staller.studer og

„Guter Öffentlicher Verkehr ermöglicht leistbare umweltverträgliche Mobilität für alle und benötigt viel weniger Platz in Städten als der Autoverkehr. Dadurch wird in den Straßen Raum frei für Entsiegelung, kühlendes Grün und Wasserelemente. Dies macht heiße Sommer für die, die in der Stadt bleiben, erträglicher. Solche Straßenräume sind für die Lebensqualität zentral, besonders für Kinder, Ältere, Bewohnerinnen und Bewohner mit geringem Einkommen und Menschen, die im Freien arbeiten. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein verringert Emissionen in Österreich und trägt zu globaler Klimagerechtigkeit bei. Denn Menschen im globalen Süden oder in arktischen Regionen verursachen weniger Emissionen, sie und ihre Räume sind von Folgen des Klimawandels aber viel stärker betroffen als wir in Mitteleuropa. In arktischen Gebieten stellt das Auftauen von Permafrostböden die Erhaltung von Straßeninfrastruktur und öffentlichen Räumen vor neue technische Herausforderungen. Hitzephänomene können in Nordafrika, zum Beispiel in kontinentalen Gebieten Marokkos, bedeuteten, dass der öffentliche Raum im Sommer tagsüber bei 45 bis 50 Grad Celsius nicht mehr nutzbar ist.“

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VCÖ zu NEKP: Österreich braucht mehr Tempo beim Klimaschutz, weniger Tempo auf der Straße

VCÖ (Wien, 4. Juli 2023) – Der heute präsentierte Entwurf zum Nationalen Energie- und Klimaplan verdeutlicht, dass es beim Klimaschutz in Österreich mehr Tempo braucht, insbesondere im Verkehrsbereich, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ – Mobilität mit Zukunft fest. Der Verkehr hat im Vorjahr um über 50 Prozent mehr Treibhausgase ausgestoßen als im Jahr 1990, während andere Sektoren ihre Emissionen in diesem Zeitraum reduziert haben. Der VCÖ weist darauf hin, dass mehr klimaverträgliche Mobilität einen vielfachen Zusatznutzen hat, wie mehr Verkehrssicherheit, bessere Luftqualität und geringere Kosten für die Bevölkerung.

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Grafik: Hellgrüner Hintergrund mit weißen Linien, welche eine Erdkugel sowie Pfeile darstellen

VCÖ: In Städten und Gemeinden ist aufgrund der Erderhitzung mehr Entsiegelung nötig

VCÖ (Wien, 21. Juni 2023) – Rund 2.400 Quadratkilometer Fläche sind in Österreich versiegelt. In Städten und Gemeinden verursachen große Asphaltflächen an heißen Tage Hitze-Stau. In Österreich ist jede dritte Person in Hitzeperioden körperlich belastet. Um die Gesundheit der Bevölkerung vor den Folgen der zunehmenden Hitze zu schützen, braucht es mehr Entsiegelung, mehr schattenspendende Bäume und kühlendes Grün im Straßenraum, betont der VCÖ. Auch bei Pkw-Parkplätzen sind Maßnahmen nötig.  

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