Aus der Praxis - Inge Homolka

Aus Abstellplätzen wurden Arbeitsplätze

Inge Homolka, Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG

VCÖ-Magazin: Was war das Ziel des Mobilitätskonzepts, für das Boehringer Ingelheim im Jahr 2018 mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet wurde?

Inge Homolka: An unserem Standort entstanden in den letzten Jahren 500 neue Arbeitsplätze auf einem Areal, das früher mehrere hundert Beschäftigte als Auto-Abstellplatz nützten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket sollte den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad erleichtern. Gemeinsam mit den ÖBB wurde ein neuer, barrierefreier Zugang zur Schnellbahnstation Hetzendorf gebaut. Ein Expressbus bringt Beschäftigte vom Bahnhof Meidling an den Standort und wird mittlerweile auch von Mitarbeitenden anderer Unternehmen in der Umgebung genutzt. Zusätzliche Radständer, E-Bike-Ladestationen und Radservice-Angebote machen die Radnutzung attraktiv. Heuer wird der Anschluss an das städtische Radwegenetz vervollständigt.

VCÖ-Magazin: Ist die Veränderung des Mobilitätsverhaltens gelungen?

Inge Homolka: Ja. Vor der Umsetzung der Mobilitätsmaßnahmen kamen 53 Prozent der Beschäftigten mit dem Auto in die Arbeit. Danach, im Jahr 2018, waren es nur mehr 25 Prozent. 59 Prozent kamen öffentlich und 16 Prozent mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Es war für uns auch spannend, im Rahmen der Einreichung für den VCÖ-Mobilitätspreis zu erfahren, welche Initiativen es in anderen Unternehmen zum Thema Mobilität bereits gibt – eine wunderbare Möglichkeit, neue Anregungen und Ideen zu erhalten.

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VCÖ: Im Vorjahr wurden in Österreich rund 200 Radfahrerinnen und Radfahrer bei Dooring-Unfällen verletzt

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