Aus der Praxis - Jakob Dunkl

Wir verweigerten uns dem fragwürdigen Ansatz

Jakob Dunkl, Architekt querkraft, www.querkraft.at

Es wurde zu einem Architekturwettbewerb für ein zukunftsweisendes Parkhaus eingeladen. Ein bestehendes City-Parkhaus aus den 1960er-Jahren in Stuttgart mit fast 700 Abstellplätzen war für die heutigen dicken Autos zu klein geworden. Abriss und Neubau war die gewünschte Lösung. Eine belebte Erdgeschoßzone, ein paar Carsharing-Parkplätze und E-Lademöglichkeiten sollten aus dem Parkhaus einen „Smart Mobility Hub“ machen. Wir verweigerten uns diesem fragwürdigen Ansatz, nahmen aber trotzdem an dem Wettbewerb teil. Stellt doch die Autos wenigstens in ein extrem kompaktes, vollautomatisches Parkregal, welches wieder zerlegt und recycelt werden kann, wenn sich die Mobilitätspolitik endlich tiefgreifend geändert hat! Gepaart mit Nutzungen, die der Öffentlichkeit dienen, inklusive öffentlich zugänglichem „Stadtwald“ am Dach. Dies haben wir, obwohl ausdrücklich nicht gewünscht, als Entwurf vorgelegt und sogar noch den dritten Platz belegt. Gebaut wird aber – noch – Rückschritt.

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Widmungsgewinne für Entsiegelungsprojekte nutzen

Wird ein Grundstück von Grün- in Bauland umgewidmet, entsteht ohne Zutun der Eigentümerinnen und Eigentümer eine beträchtliche Wertsteigerung. Sowohl aus Gründen der Fairness, als auch der Raumplanung verpflichtet das Schweizer Raumplanungsgesetz alle Kantone zur Einhebung einer „Mehrwertabgabe“ von mindestens 20 Prozent.

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Symbolbild

Verkehr und Zersiedelung als Treiber der Versiegelung

Ein großer Teil der versiegelten Fläche dient dem Verkehr. Die problematischen Folgen der Versiegelung in Kombination mit der globalen Klimakrise treten immer stärker zu Tage. Um diese Entwicklung zu stoppen, braucht es effektive Maßnahmen gegen weitere Versiegelung und eine Trendumkehr in Richtung Entsiegelung – wobei der Verkehr eine wichtige Rolle spielt.

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