Aus der Praxis - Jan Salcher

Tourismusverbände springen auf

Jan Salcher Alpenverein, Projektteam Bergsteigerdörfer, www.bergsteigerdoerfer.org

VCÖ-Magazin:  Welche Rolle spielt die klimaverträgliche Anreise für die Initiative Bergsteigerdörfer international?

Jan Salcher: Eine öffentliche Anreise zum Bergsteigerdorf sowie die Möglichkeit vor Ort auch ohne eigenes Fahrzeug einen aktiven Urlaub zu verbringen, sind im Kriterienkatalog der Bergsteigerdörfer als Zielkriterium definiert.

VCÖ-Magazin: Steigt das Interesse klimaverträglich zu Bergtouren anzureisen – und wo gibt es bereits ein gutes Angebot?

Jan Salcher: In den letzten Jahren konnten wir beobachten, dass sich Bergsteigerdörfer, die schon sehr gut ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden sind, mit dem Angebotselement der öffentlichen Anreise erfolgreich am Markt positionieren. In Österreich sind das sicherlich Mallnitz mit seiner Schnellzughaltestelle sowie die Bergsteigerdörfer St. Jodok, Schmirn- & Valsertal und das Gschnitztal. Der Bergsteigerbus, der aus München die bayerischen Bergsteigerdörfer und grenzüberschreitend Steinberg am Rofan anfährt, verkehrt bereits das zweite Jahr. Dieses Angebot steht in direktem Zusammenhang mit unserer Initiative. Das Angebot an öffentlichen Verbindungen unserer Schweizer und Südtiroler Bergsteigerdörfer kann getrost als beneidenswert bezeichnet werden. Seit kurzem scheinen große Tourismusverbände, in deren Arbeitsgebieten auch Bergsteigerdörfer liegen, auf dieses Thema aufzuspringen.

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VCÖ: Trend zu mehr Kurzurlauben führt auch zu mehr Verkehr

VCÖ (Wien, 3. September 2025) – Die Dauer der Übernachtungen sinkt, die Anzahl der Urlaubsreisen steigt. Diese Entwicklungen im Tourismus führen auch zu mehr Verkehr. Die Kurzurlaubsreisen mit ein bis drei Übernachtungen von Österreichs Bevölkerung haben sich in den vergangenen 20 Jahren auf 14,43 Millionen im Vorjahr fast verdreifacht, weist die Mobilitätsorganisation VCÖ auf Daten der Statistik Austria hin. Bei der heutigen VCÖ-Fachveranstaltung wurde die Wichtigkeit von verstärktem Mobilitätsmanagement im Tourismus betont. Angebote und Anreize für eine Anreise mit Bahn oder Bus sowie der Nutzung des Öffentlichen Verkehrs in der Urlaubsregion reduzieren die Verkehrsbelastung für die Bevölkerung und verbessern das Urlaubserlebnis für die Gäste.

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