Aus der Praxis - Judith Neyer

Erneuerbarer Strom ist unsere Mobilitätsversicherung

Porträtfoto von Judith Neyer
Judith Neyer, Abteilungsleiterin Strategische Energiepolitik im Klimaschutzministerium

Was wir wissen: Die Mobilität der Zukunft hat zwei Antriebe. Muskelkraft und Strom. Wo unsere Körperkraft endet, wird E-Mobilität zum unverzichtbaren Teil der Energiewende. Ihr Rückgrat ist der öffentliche, schienengebundene Verkehr. E-Bikes, E-Busse und elektrifizierte schwere Nutzfahrzeuge werden eine Rolle spielen. Ein großer Teil der Wege wird aber weiter durch Personenkraftwagen zurückgelegt werden, zunehmend elektrisch. Dieser Wandel bringt viele neue Fragen: Wie unsere Netze und Ladeinfrastrukturen fit machen? Wie verschränken wir bestmöglich Energieaufbringung und Energieverbrauch? Wie verschieben wir Lasten? Und viele mehr. Auf all diese Fragen gibt es mehr als eine richtige Antwort. An allen Antworten wird erfolgreich gearbeitet. Eines wissen wir heute schon gesichert: Wir brauchen erneuerbaren Strom. Er ist unser Antrieb der Zukunft und unsere Mobilitätsversicherung – egal wie viel wir davon am Ende in Pkw, in Bussen oder in Zügen einsetzen. Wir brauchen ihn hier, wir brauchen ihn reichlich und wir brauchen ihn rasch. Worauf also warten wir?

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Keine Zeit verlieren: Warum ein Aus für neue Diesel-Lkw ab 2035 sinnvoll ist

Der Lkw-Verkehr ist eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Verkehrssystem. Trotz technologischen Fortschritts und effizienteren Motoren haben die Treibhausgas-Emissionen des Lkw-Verkehrs in der EU vom Jahr 1990 bis 2019 um ein knappes Drittel zugenommen. Zudem verursacht der Lkw-Verkehr mehr Erdöl-Importe: Im Jahr 2021 wurden 38 Prozent des EU-Dieselverbrauchs in Lkw-Motoren verbrannt. Bis zum Jahr 2050 rechnet die EU-Kommission mit einer weiteren Zunahme des Lkw-Verkehrs um 44 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Ein Teil der Lösung ist die rasche Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs. Die gute Nachricht: E-Lkw sind keine Utopie mehr.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash

VCÖ zu EU-Einigung: Aus für Verbrennungsmotor bei Neuwagen ist richtiger Schritt, der aber mit 2035 zu spät kommt

VCÖ (Wien, 28. Oktober 2022) – Dass sich die EU auf einen Ausstieg aus Benzin und Diesel bei Neuwagen geeinigt hat, wird von der Mobilitätsorganisation VCÖ – Mobilität mit Zukunft als wichtiger Schritt begrüßt. Jedoch müsse der Ausstieg früher als im Jahr 2035 gelingen, um den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 rechtzeitig zu reduzieren. Zudem braucht es umfassende weitere Maßnahmen, um den viel zu hohen Energieverbrauch des Verkehrs zu reduzieren.

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Foto: Sarah Duit