Aus der Praxis - Juliane Krause

Die Stadt der kurzen Wege braucht Nahraumqualität

Juliane Krause, Verkehrsplanerin Büro plan&rat

„Zu den Planungsgrundsätzen gendersensibler Stadt- und Verkehrsentwicklung gehört das Leitbild ‚Stadt der kurzen Wege‘ – und das bereits seit mehr als 20 Jahren. Wesentliches Merkmal ist die Nahraumqualität. Das bedeutet Nutzungsmischung, vielfältige Angebote für Versorgung, Betreuung, sichere und attraktive Rad- und Fußverkehrsnetze, die Gestaltung des öffentlichen Raums für Aufenthalt und Begegnung. Vor allem für Kinder, Jugendliche, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Behinderungen, die vornehmlich im Quartier unterwegs sind, bedeutet Nahraumqualität Lebensqualität. Sie haben das Bedürfnis nach eigenständiger Mobilität, Teilnahme am öffentlichen und sozialen Leben, sind überwiegend nachhaltig unterwegs – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Öffentlichen Verkehr. Nach wie vor ist der öffentliche Raum aber nicht fair verteilt, vielerorts nicht sicher, der Zugang zu Mobilität nicht für alle gewährleistet. Nahraumqualität sollte deshalb der Maßstab für die Gestaltung des öffentlichen Raums sein und muss stärker im Fokus der Stadt- und Ortsentwicklung stehen."

Zurück zur Übersicht

VCÖ: Im Vorjahr wurden so viele SUV wie noch nie neuzugelassen - bereits fast jeder zweite Neuwagen ist ein SUV

VCÖ (Wien, 26. Jänner 2024) – Sowohl der Anteil als auch die Anzahl neuzugelassener SUV erreichten im Vorjahr in Österreich einen neuen Höchststand, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Die meisten SUV und Geländewagen wurden in Wien neuzugelassen. In Wien Innere Stadt ist der SUV-Anteil höher als beispielsweise im Bezirk Kitzbühel, verdeutlicht die Mobilitätsorganisation VCÖ. Vier von zehn SUV sind Plug-In-Hybride oder E-Pkw. SUV haben einen höheren Energieverbrauch als vergleichbare herkömmliche Modelle. Der reale Verbrauch von Plug-In-Hybriden ist im Schnitt mehr als dreimal so hoch wie die Herstellerangaben, wie ein aktueller Bericht des Europäischen Rechnungshofs zeigt. Der VCÖ fordert verbesserte Vorgaben an die Hersteller, damit mehr sparsame Modelle auf den Markt kommen.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

VCÖ-Fachveranstaltung: Verkehrsberuhigung umsetzen - Good Practice aus dem In- und Ausland

In Wales wurde im September landesweit 20 mph – entspricht Tempo 30 – im Ortsgebiet eingeführt. Welche Erfahrungen wurden bisher gemacht? Das berichtete Ian Bradfield von der Walisischen Bundesverwaltung bei der VCÖ-Fachveranstaltung am 11. Jänner 2024. Weiterhin wurden Tempo 30 und weitere Maßnahmen in Helsinki durch Roni Utriainen von der Stadtverwaltung Helsinki  vorgestellt und der „Ghent Circulation Plan“ durch Peter Vansevenant präsentiert. In einem anschließenden World-Café wurden 5 Themenbereiche rund um Verkehrsberuhigung in kleineren Gruppe vertiefend diskutiert und bearbeitet.

Mehr dazu
Foto: Stadt Graz/Gostentschnigg