Aus der Praxis: Klaus Ropin

„Aktive Mobilität - gesund unterwegs!“

VCÖ-Magazin: Welche Bedeutung sieht der Fonds Gesundes Österreich in aktiver Mobilität auf den täglichen Wegen?

Klaus Ropin: Um die Gesundheit zu fördern und aufrechtzuerhalten, sollten sich Erwachsene 150 Minuten pro Woche mit mittlerer Intensität bewegen, Kinder und Jugendliche jeden Tag mindestens 60 Minuten körperlich aktiv sein. Um diese Bewegungsempfehlungen zu erreichen, spielt – neben Ausgleichsbewegung und Sport – aktive Mobilität wie Gehen und Radfahren, aber auch Micro-Scooter-Fahren, Laufen und Skateboarden auf Alltagswegen eine wichtige Rolle. Darin sehen wir eine große Chance, das Bewegungsausmaß der Bevölkerung und damit die positiven Wirkungen auf die Gesundheit zu erhöhen.

VCÖ-Magazin: Wie fördert der FGÖ diese aktive Mobilität?

Klaus Ropin: Die Einbindung von körperlicher Aktivität in den Alltag ist in Österreich ausbaufähig, denn hier liegen wir noch unter dem EU-Durchschnitt. Daher hat der FGÖ das Thema Aktive Mobilität in seinem aktuellen Arbeitsprogramm aufgegriffen und im Jahr 2019 dazu den Fördercall „Aktive Mobilität – gesund unterwegs! Gehen, radeln, rollern & Co im Alltag“ für Schulen, Betriebe und Gemeinden konzipiert.

VCÖ-Magazin: Was will der FGÖ mit seinem Förderprogramm „Aktive Mobilität“ erreichen?

Klaus Ropin: Eine aktive Lebensweise, also auch aktive Mobilität, hat nachweislich positive Auswirkungen auf körperliche (Stoffwechsel, Kräftigung etc.), geistige (Konzentration, Aufmerksamkeit) und soziale Gesundheit (fördert soziale Kontakte) und erhöht die Lebenserwartung und die Anzahl an gesunden Lebensjahren. Weiters können direkte und indirekte Kosten für das Gesundheitswesen durch verringerte Sozial- und Gesundheitsausgaben dadurch gesenkt werden, ebenso Produktionsverluste durch Krankenstände sowie durch Folgeerscheinungen wie Übergewicht, Adipositas, Behandlung von Rückenschmerzen etc. Letztlich geht es um eine höhere Lebensqualität und ein Leben in guter Gesundheit für alle.

Klaus Ropin
Leitung,
Fond gesundes Österreich (FGÖ)

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VCÖ: In Wien wurde heuer im 1. Quartal neuer Radfahr-Rekord erreicht

VCÖ (Wien, 24. April 2023) – Der Radverkehr ist heuer in Wien erneut gestiegen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. An den 13 Zählstellen, die bereits in den vergangenen fünf Jahren bestanden, wurde im 1. Quartal mit 1,56 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer eine neuer Höchstwert erreicht. Gegenüber dem 1. Quartal 2022 nahm der Radverkehr um 4,3 Prozent zu. Nun beginnt die Zeit, in der traditionell besonders viele Wienerinnen und Wiener ihre Alltagswege mit dem Fahrrad gesund und klimafreundlich zurücklegen. Der VCÖ spricht sich daher dafür aus, dort, wo Radwege zu eng werden und es möglich ist, eine Kfz-Fahrbahn temporär für den Radverkehr umzuwidmen.

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Tempo 30 für mehr Lebensqualität umsetzen

Eine Temporeduktion im Ortsgebiet hat vielfachen Nutzen für Gesundheit, Lebensqualität und Umwelt. Besonders für Kinder und die wachsende Zahl älterer Menschen verbessert sich das Verkehrsklima. Die höhere Sicherheit attraktiviert Gehen und Radfahren und schafft Platz für die notwendige Verkehrswende in Städten und Gemeinden.

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Straßenszene in Graz. Zwei junge Männer fahren auf Fahrrädern durch eine verkehrsberuhigte Straße