Aus der Praxis – Lilli Lička

„Von jeder Wohnung aus sollte in wenigen Gehminuten ein Park erreichbar sein“

Porträtfoto von Lilli Lička
Lilli Lička, LL-Landschaftsarchitektur, ehem. Univ. Prof. für Landschaftsarchitektur BOKU Wien

„Städte kommen ohne Grün nicht aus. Grünräume sind nicht nur wichtig für das Wohlbefinden und die Erholung jedes und jeder Einzelnen. Sie sorgen auch für einen Ausgleich im klimatischen Gesamthaushalt der Stadt und sie sind für die lebensnotwendige Biodiversität essenziell. Sie entfalten ihre Wirkung vor allem, wenn sie in der Stadt gut vernetzt und so verteilt sind, dass von jeder Wohnung aus in wenigen Gehminuten ein Park erreichbar ist. Diese Grünraumgerechtigkeit bedeutet, dass nicht nur Menschen, die am grünen Rand wohnen oder mit eigenen Gärten versorgt sind, Anspruch auf Grün haben. Es ist sogar am wichtigsten, dort sogenannte wohnungsnahe Grünräume für die Gesundheitsförderung zur Verfügung zu stellen, wo schlechtere Wohnverhältnisse und niedrige Einkommen vorherrschen und ein großräumiges Ausweichen (etwa ins Wochenende auf dem Land) bloß ein Traum sein kann. Bei der Ausgestaltung von Grünräumen ist das gesamte Grünraumsystem der Stadt miteinzubeziehen. Nicht jeder Park muss alles können (und damit vor lauter Ausstattung keinen Raum mehr bieten). Grünkorridore, wie Alleen, Baumreihen und Pflanzbeete in Straßen (in Wien sollen demnächst Gartenstraßen wie in Paris realisiert werden) sind ebenso wichtig, wie die Transformation von Industrie- oder Verkehrs-Brachflächen, um die ökologische Vernetzung zu stärken. Die Dringlichkeit verschärft sich massiv mit den Anforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Gut mit Grün versorgte Städte können aber sogar dazu beitragen, diese Auswirkungen gar nicht erst entstehen zu lassen.“

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VCÖ: In Österreich 23 Verkehrstote in den vergangenen elf Tagen – bei Hitze steigt das Unfallrisiko

VCÖ (Wien, 23. August 2023) – 23 Menschen kamen in den vergangenen elf Tagen bei Verkehrsunfällen in Österreich ums Leben, zahlreiche wurden verletzt. Die Mobilitätsorganisation VCÖ warnt, dass bei Hitze das Unfallrisiko steigt. Auch in den vergangenen zwei Jahren gab es an Hitzetagen mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Hitze belastet den Körper, die Konzentrationsfähigkeit sinkt, Fahrfehler nehmen zu. Der VCÖ empfiehlt, dort wo möglich öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Wer Auto fährt, langsamer fahren, volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen, nicht telefonieren, bei längeren Fahrten häufiger Pause machen.

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