Aus der Praxis – Lilli Lička

„Von jeder Wohnung aus sollte in wenigen Gehminuten ein Park erreichbar sein“

Porträtfoto von Lilli Lička
Lilli Lička, LL-Landschaftsarchitektur, ehem. Univ. Prof. für Landschaftsarchitektur BOKU Wien

„Städte kommen ohne Grün nicht aus. Grünräume sind nicht nur wichtig für das Wohlbefinden und die Erholung jedes und jeder Einzelnen. Sie sorgen auch für einen Ausgleich im klimatischen Gesamthaushalt der Stadt und sie sind für die lebensnotwendige Biodiversität essenziell. Sie entfalten ihre Wirkung vor allem, wenn sie in der Stadt gut vernetzt und so verteilt sind, dass von jeder Wohnung aus in wenigen Gehminuten ein Park erreichbar ist. Diese Grünraumgerechtigkeit bedeutet, dass nicht nur Menschen, die am grünen Rand wohnen oder mit eigenen Gärten versorgt sind, Anspruch auf Grün haben. Es ist sogar am wichtigsten, dort sogenannte wohnungsnahe Grünräume für die Gesundheitsförderung zur Verfügung zu stellen, wo schlechtere Wohnverhältnisse und niedrige Einkommen vorherrschen und ein großräumiges Ausweichen (etwa ins Wochenende auf dem Land) bloß ein Traum sein kann. Bei der Ausgestaltung von Grünräumen ist das gesamte Grünraumsystem der Stadt miteinzubeziehen. Nicht jeder Park muss alles können (und damit vor lauter Ausstattung keinen Raum mehr bieten). Grünkorridore, wie Alleen, Baumreihen und Pflanzbeete in Straßen (in Wien sollen demnächst Gartenstraßen wie in Paris realisiert werden) sind ebenso wichtig, wie die Transformation von Industrie- oder Verkehrs-Brachflächen, um die ökologische Vernetzung zu stärken. Die Dringlichkeit verschärft sich massiv mit den Anforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Gut mit Grün versorgte Städte können aber sogar dazu beitragen, diese Auswirkungen gar nicht erst entstehen zu lassen.“

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VCÖ: Nach Rückgang 2020 sind Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs im Vorjahr wieder gestiegen

VCÖ (Wien, 24. Jänner 2022) – Nach dem deutlichen Rückgang der Verkehrsemissionen im ersten Corona-Jahr 2020 nahmen die CO2-Emissionen im Vorjahr wieder deutlich zu, macht der VCÖ aufmerksam. Im Vorjahr wurden um rund 500 Millionen Liter mehr Sprit getankt als im Jahr 2020, der CO2-Ausstoß des Verkehrs hat damit um über eine Million Tonnen auf rund 22 Millionen Tonnen CO2 zugenommen. Um das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2040 erreichen zu können, braucht es mehr Tempo bei Klimaschutz-Maßnahmen im Verkehr. Sowohl im Personen- als auch Güterverkehr ist die Reduzierung des Verkehrsaufwands und die raschere Verlagerung von Lkw und Pkw auf klimaverträglichere Verkehrsmittel nötig, betont der VCÖ.

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Foto: Sarah Duit