Aus der Praxis - Markus Schuster

„Alle mobilitätsrelevanten Bereiche eines Unternehmens gemeinsam betrachten“

Porträtfoto von Markus Schuster
Markus Schuster, Geschäftsführer HERRY Consult, Leitung klimaaktiv mobil (BMK)

VCÖ-Magazin: Wo steht Österreich beim betrieblichen Mobilitätsmanagement?

Markus Schuster: In Österreich gibt es, auch aufgrund der Unterstützung durch das Klimaschutzministerium im Rahmen des klimaaktiv mobil Beratungs- und Förderprogramms „Mobilitätsmanagement für Betriebe, Bauträger und Flottenbetreiber“ schon sehr viele Unternehmen, die sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema betriebliches Mobilitätsmanagement auseinander gesetzt und auch schon viele Mobilitätsmaßnahmen umgesetzt haben.

VCÖ-Magazin: Welche Trends sind zu beobachten?

Markus Schuster: Waren es bisher öfters punktuelle Maßnahmen wie zum Beispiel Fuhrparkumstellungen, oder die Errichtung von Radabstellanlagen, geht es in Zukunft verstärkt in Richtung gesamtheitlicher Mobilitätskonzepte. Es sollten dabei alle mobilitätsrelevanten Bereiche eines Unternehmens, wie die Arbeitswege der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dienstlichen Fahrten, der Kundinnen- und Kundenverkehr, die Fuhrparkbeschaffung, die Anlieferung von Waren oder das Parkplatzmanagement, gemeinsam und gesamtheitlich betrachtet werden.

VCÖ-Magazin: Was sind die großen Hebel?

Markus Schuster: Gerade Maßnahmen im Bereich eines Parkplatzmanagements zeigen, dass dort ein großer Hebel ist, um nachhaltige Mobilitätslösungen zu forcieren. Ob Menschen mit dem Auto ihre Wege zurücklegen hängt stark davon ab, wie am Zielort das Auto abgestellt werden kann. Es können damit nicht nur aktive Mobilität und der Öffentliche Verkehr unterstützt werden, sondern Unternehmen können sich auch Kosten sparen. Es ist allerdings auch eine Portion Mut erforderlich, um Maßnahmen in diesem Bereich umzusetzen."

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Ab heuer gelten für neu zugelassene Pkw und Vans in der EU niedrigere CO2-Grenzwerte. Fahrzeughersteller haben die Emissionen ihrer verkauften Fahrzeugflotte durch den Verkauf von effizienteren Fahrzeugen schrittweise bis zum Jahr 2035 auf null Gramm CO2 je Kilometer zu reduzieren. Die aktuelle Regelung betrifft lediglich die Autohersteller. Was fehlt sind verbindliche Ziele für große Unternehmen, die viele Fahrzeuge anschaffen. Solche Ziele hätten zwei zentrale Vorteile: die raschere Senkung der CO2-Emissionen des Verkehrs und die Stärkung der europäischen Automobilindustrie.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash

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