Aus der Praxis – Oskar Koschaintsch

„Mobilitätskonzepte für energieeffiziente Dienstreisen“

Porträtfoto von Oskar Koschaintsch
Oskar, Koschaintsch, Energie- und Umweltmanagementbeauftragter

„Entscheidend für den Erfolg eines Mobilitätskonzepts ist, dass es wirksam, praxistauglich, attraktiv und ambitioniert ist. Den perfekten Start gibt es nicht. Es gilt, sich eine Übersicht über wesentliche Punkte zu verschaffen mit ersten, einfachen Maßnahmen, also den  „low hanging fruits“, zu beginnen. Es braucht Rahmenbedingungen und verschiedene Möglichkeiten, wie etwa Firmenfahrzeuge nach Erfordernis, Möglichkeiten für Bahnreisen, Mietwagenservices, Carsharing und keine zwingenden Vorschriften. Jede Dienstreise ist anders und jedes Verkehrsmittel kann sinnvoll eingesetzt werden. Die Reisenden sollen selbst Erfahrungen sammeln und Entscheidungen treffen können. Wichtig ist auch die Unterstützung durch das Management – nichts ist motivierender als Führungskräfte die als „role models“ selbst aktiv und sichtbar im Projekt engagiert sind, teilnehmen und es promoten. Nachhaltigkeit ist nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein ökonomischer Grundsatz. Investitionen in Maßnahmen der Energieeffizienz können sich bei ehrlicher Betrachtung auch finanziell lohnen, deswegen ist es jedem Unternehmen empfohlen, ein Mobilitätskonzept zu erstellen und auch die wirtschaftlichen Chancen zu betrachten.“

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VCÖ-Fachveranstaltung: Betriebliches Mobilitätsmanagement - Nutzen und Potenziale

Arbeits- und Dienstwege verursachen an Werktagen mehr als die Hälfte des Pkw-Verkehrs von Österreichs Haushalten, pro Jahr werden dadurch fast vier Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Ein erfolgreiches Instrument, um den Pendelverkehr auf Klimakurs zu bringen, ist betriebliches Mobilitätsmanagement, wie österreichweit bereits zahlreiche Unternehmen zeigen. Bei der VCÖ-Fachkonferenz am 27. Juli 2023 wurden einige Beispiele vorgestellt. Ein sehr großes CO2-Einsparungspotenzial gibt es zudem bei Geschäftsflügen.

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Foto: GrazLog © Stadt Graz_Kunsthaus Graz

Unternehmen als Schlüsselakteure für die Mobilitätswende gewinnen

Arbeitswege sind werktags der wichtigste Mobilitätszweck, mit rund zwei Dritteln werden überdurchschnittlich viele davon im Auto zurückgelegt – zumeist alleine, der Anteil an Fahrgemeinschaften ist mit lediglich fünf Prozent unterdurchschnittlich. Arbeits- und Dienstwege zusammen verursachen in Österreich mehr als die Hälfte des Auto-Verkehrs der privaten Haushalte und bringen Straßen regelmäßig an die Kapazitätsgrenze – mit dem Ergebnis von Pendelstaus in der Früh und am Abend.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash