Aus der Praxis - Reinhard Wöhrenschimmel

Verstärktes Teilen von Fahrzeugen leistet einen Beitrag zur Mobilitätswende

Porträtfoto von Reinhard Wöhrenschimmel
Reinhard Wöhrenschimmel, Leiter Abteilung Personenverkehr der Sektion Mobilität im BMK

„Im Regierungsprogramm des Bundes ist die Erarbeitung von Strategien und Maßnahmen zum Ausbau von Sharing-
Diensten vorgesehen. Damit wird ein Zeichen in Richtung einer seit Jahren wachsenden und vielfältigen Community gesetzt, die sowohl im städtischen als auch im ländlichen Bereich aktiv ist. Seitens des Klimaschutzministeriums durchgeführte Analysen bestätigen ein großes Potenzial in diesem Bereich.

Unter Einbindung von Stakeholdern haben wir die Sharing- Strategie für das Teilen von Fahrzeugen und Fahrten mit Unterstützung der AustriaTech erarbeitet und im Jahr 2023 veröffentlicht. Darin sind 13 Maßnahmen zur Weiterentwicklung von Sharing-Diensten und zur Schaffung von Grundlagen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen vorgesehen.

Neben der Etablierung einer Plattform zum regelmäßigen Austausch innerhalb der Branche wird aktuell an Maßnahmen zur Verbesserung verkehrsrechtlicher Rahmenbedingungen (Definition von Carsharing, exklusive Parkflächen für Carsharing-Fahrzeuge etc.) sowie zur technischen Integration (multimodale Reiselösungen, Datenschnittstellen etc.) gearbeitet. Ein Handlungsleitfaden für Gemeinden soll darüber hinaus Barrieren zur Umsetzung von Sharing-Modellen senken und interessierten Gemeinden als einfache Anleitung zur Etablierung von Projekten dienen. Mit der Umsetzung der Sharing-Strategie soll sichergestellt werden, dass Sharing sein Potenzial erfüllen und seinen Beitrag im Rahmen der Mobilitätswende leisten kann.

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Selbstfahrende Autos verändern die Städte

Autonom fahrende Autos sind derzeit noch eine technische Herausforderung. Wenn sie aber einmal verfügbar sind, werden sie nicht nur nachhaltige Auswirkungen darauf haben, wie wir uns in den Städten fortbewegen, sondern auch wie die Städte aussehen werden. Dabei sind zwei Entwicklungen denkbar: Die privat genutzten Fahrzeuge erhalten autonome Fahrfunktionen oder die Bevölkerung nutzt flexible Fahrmöglichkeiten beispielsweise in Form von „RoboTaxis“.
Da bei autonomen Fahrzeugen der Fahrer nicht mehr aktiv das Fahrzeug steuern oder überwachen muss, kann die Reisezeit produktiver genutzt werden. Damit verbindet sich die Eigenschaft der flexiblen Verfügbarkeit mit dem Vorteil des chauffiert zu werden. Diese Art von Reisezeiten werden somit attraktiver, was zu entsprechenden direkten und indirekten Folgewirkungen führen kann: häufigere und längere Fahrten, die Wahl eines weiter entfernten Wohnortes, sinkende Nachfrage von aktiven Mobilitätsarten oder öffentlichem Verkehr usw.

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VCÖ-Factsheet: Mobility as a Service und Sharing für die Regionen

Bisher wurde Carsharing und Mobility as a Service vor allem als Angebot für Städte betrachtet. Doch gerade für Regionen sind umfassende Sharing-Angebote sehr gut geeignet. Sie sind als klimaverträgliche und kostengünstige Alternative zum Privat-Pkw zu forcieren.

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