Aus der Praxis - Stefan Duelli

Rechtlichen Rahmen für umweltverträgliche Mobilität schaffen

Stefan Duelli, Amt der Vorarlberger Landes-regierung, Verkehrsplanung

Damit die Mobilitätswende gelingen kann, braucht es neben einer „menschen-gerechten“ Infrastruktur auch einen geeigneten rechtlichen Rahmen für eine umweltverträgliche Mobilität. Die Regeln der Straßenverkehrsordnung (StVO) widerspiegeln allerdings in vielen Bereichen noch den Kfz-fokussierten Geist der 1960er-Jahre. Das Land Vorarlberg macht sich deshalb schon seit längerem für eine Neuausrichtung der StVO mit einer stärkeren Berücksichtigung der Mobilitätsformen Gehen und Radfahren stark.

Neben Anpassungen zur direkten Förderung des Rad- und Fußverkehrs, etwa der Berücksichtigung eines Mindest-Überholabstandes oder der generellen Öffnung von Einbahnen für Radfahren in die Gegenrichtung, wäre es im Rahmen einer Novellierung der StVO auch notwendig, mehr Möglichkeiten zur Schaffung attraktiver Ortszentren vorzusehen. Derzeit sind Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Straßenabschnitten insbesondere im Rahmen des §43 StVO realisierbar, welcher allerdings restriktiv auszulegen ist. Eine Novellierung der StVO soll deshalb Temporeduktionen insbesondere auch auf Landesstraßen in Ortszentren leichter ermöglichen, um – unterstützt durch eine attraktive Gestaltung – die Verkehrssicherheit für Radfahrende und Gehende zu erhöhen und durch eine verbesserte Aufenthaltsqualität die Ortszentren als „Herz der Gemeinde“ zu stärken.

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VCÖ: In Wien wird im Oktober mehr Rad gefahren als im März

VCÖ (Wien, 3. Oktober 2022) – Der Oktober ist ein traditionell starker Radfahrmonat in Wien, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Vorjahr gab es im Oktober um 22 Prozent mehr Radverkehr als im März. Insgesamt war es der sechststärkste Radfahrmonat. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass es nun ab Oktober neue Regelungen in der Straßenverkehrsordnung gibt, die die Sicherheit verbessern. Lkw dürfen nur mehr im Schritttempo rechts abbiegen, es gibt nun einen klar definierten Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden und Erwachsene dürfen neben einem Kind mit dem Fahrrad fahren, informiert der VCÖ.

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Foto: Sarah Duit

Mobilitätsgarantie flächendeckend umsetzen

Auto-Abhängigkeit ist teuer, energieintensiv und klimaschädlich – und vor allem in Regionen ein Problem. Ein öffentlich zugängliches Mobilitätsangebot inklusive gut ausgebauter Infrastruktur für Gehen und Radfahren schafft Unabhängigkeit und ist ein zentraler Schritt in Richtung klimaverträgliche Verkehrswende. Es gilt nun, von der Theorie in die Praxis zu kommen.

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Foto einer Bahnstation mit Zug, Bus und Carsharing Auto