Aus der Praxis: Thorsten Lenck

„CO2-Bepreisung ist unverzichtbar für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik“

Zur Einfuhrung eines CO2-Preises bei Warme und Verkehr stehen zwei marktwirtschaftliche Ansatze zur Auswahl: Emissionshandel oder Besteuerung. Bei der praktischen Umsetzung hat eine Emissionshandelslosung den entscheidenden Nachteil, dass in etlichen Bereichen Neuland betreten werden muss. Viele Definitions-, Abgrenzungs- und verwaltungstechnische Fragen machen eine schnelle Einfuhrung unmoglich. Die Steueroption, eine CO2-orientierte Erhohung der bereits existierenden Energiesteuern auf Benzin, Diesel, Heizol und Erdgas, ist schnell und burokratiearm umsetzbar, da sie auf das bestehende Steuersystem zuruckgreift. Die CO2-Bepreisung ist unverzichtbarer Baustein einer erfolgreichen Klimaschutzpolitik. Sie verteuert klimaschadlichen Energieverbrauch und begunstigt jene Konsumentinnen und Konsumenten, die sich vergleichsweise klimavertraglich verhalten. Um Wirkung zu entfalten, sollte der Einstiegspreis nicht unter 50 Euro pro Tonne CO2 liegen. Damit einkommensschwache Haushalte vor steigenden Energie- und CO2-Preisen geschutzt werden, sollten parallel zum CO2-Preis Programme aufgelegt werden, die dauerhaft und gezielt geringen Energiebedarf fordern.

Foto: agora Energiewende/Detlef Eden

Thorsten Lenck
Agora Energiewende

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VCÖ: Angesichts von Klimakrise und Budgetkrise ist massiver Autobahnausbau unverständlich

VCÖ (Wien, 13. November 2025) - Angesichts der sich verschärfenden Budgetkrise und Klimakrise ist der massive Autobahn- und Schnellstraßenausbau unverständlich, stellt der VCÖ zu den heute präsentierten Plänen fest. Während der U-Bahn Ausbau in Wien und andere Schieneninfrastrukturprojekte aus finanziellen Gründen verschoben werden, sollen nun weitere Milliarden Euro in den Ausbau von Autobahnen und Schnellstraßen fließen. Und das, obwohl Österreich ohnedies ein bereits sehr gut ausgebautes Autobahn- und Schnellstraßennetz hat  und auf Österreich eine sehr teure Sanierungswelle zurollt. Für eine fundierte Entscheidungsgrundlage hätte zudem auch der volkswirtschaftliche Nutzen der Alternativvarianten mit verstärktem Ausbau des Öffentlichen Verkehrs geprüft werden müssen.

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VCÖ: In allen Bundesländern verursacht der Verkehr mehr CO2 als im Jahr 1990, aber weniger als im Jahr 2005

VCÖ (Wien, 7. November 2025) – In sieben der neun Bundesländer ist der Verkehr der größte Verursacher von CO2-Emissionen und in allen Bundesländern verursachte der Verkehr zuletzt mehr CO2 als im Jahr 1990, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts zeigt. Pro Kopf weist Wien vor Vorarlberg, Tirol und Salzburg den niedrigsten CO2-Ausstoß auf. In allen Bundesländern wurden die CO2-Emissionen des Verkehrs seit dem Jahr 2019 deutlich reduziert. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert verstärkte Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr.  

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