Aus der Praxis: Thorsten Lenck

„CO2-Bepreisung ist unverzichtbar für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik“

Zur Einfuhrung eines CO2-Preises bei Warme und Verkehr stehen zwei marktwirtschaftliche Ansatze zur Auswahl: Emissionshandel oder Besteuerung. Bei der praktischen Umsetzung hat eine Emissionshandelslosung den entscheidenden Nachteil, dass in etlichen Bereichen Neuland betreten werden muss. Viele Definitions-, Abgrenzungs- und verwaltungstechnische Fragen machen eine schnelle Einfuhrung unmoglich. Die Steueroption, eine CO2-orientierte Erhohung der bereits existierenden Energiesteuern auf Benzin, Diesel, Heizol und Erdgas, ist schnell und burokratiearm umsetzbar, da sie auf das bestehende Steuersystem zuruckgreift. Die CO2-Bepreisung ist unverzichtbarer Baustein einer erfolgreichen Klimaschutzpolitik. Sie verteuert klimaschadlichen Energieverbrauch und begunstigt jene Konsumentinnen und Konsumenten, die sich vergleichsweise klimavertraglich verhalten. Um Wirkung zu entfalten, sollte der Einstiegspreis nicht unter 50 Euro pro Tonne CO2 liegen. Damit einkommensschwache Haushalte vor steigenden Energie- und CO2-Preisen geschutzt werden, sollten parallel zum CO2-Preis Programme aufgelegt werden, die dauerhaft und gezielt geringen Energiebedarf fordern.

Foto: agora Energiewende/Detlef Eden

Thorsten Lenck
Agora Energiewende

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VCÖ: Spritbesteuerung in Österreich niedriger als im EU-Schnitt

VCÖ (Wien, 8. April 2022) – Seit Mitte März ist der Benzinpreis in Österreich um 27 Cent gesunken, der Dieselpreis um 18 Cent und damit stärker als im EU-Schnitt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Auch die Besteuerung von Treibstoff liegt in Österreich unter dem EU-Schnitt. Eurosuper wird in 15 EU-Staaten höher besteuert als in Österreich, Diesel in 13 EU-Staaten. Der VCÖ fordert von der Regierung verstärkte Maßnahmen, um den hohen Spritverbrauch und damit die Erdölabhängigkeit des Verkehrs zu reduzieren.

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Foto: Sarah Duit

VCÖ: Benzin in Österreich günstiger als in 15 EU Staaten

VCÖ (Wien, 1. April 2022) – Die Spritpreise in Österreich sind deutlich niedriger als im EU-Schnitt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Benzin kostet pro Liter um rund 17 Cent weniger, Diesel um sechs Cent. In insgesamt 15 EU-Staaten ist Benzin teurer als in Österreich. In 21 der 27 EU-Staaten kostet Diesel, so wie in Österreich, mehr als Benzin. Der Dieselboom kommt teuer. Umso mehr als seit dem Jahr 2000 der reale Spritverbrauch von Österreichs Diesel-Pkw um nur einen halben Liter gesunken ist. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, die den heimischen Spritverbrauch deutlich reduzieren.

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Foto: Sarah Duit