Belebtes Ortszentrum statt Parkplatz

„Vom Parkplatz zum belebten Ortszentrum“ die Gemeinde Göfis in Vorarlberg hat ihr Ortszentrum umgestaltet. Wo früher viele Autos parkten, gibt es heute Sitzflächen, Café und eine Bühne für kulturelle Veranstaltungen. Die Dorfgemeinschaft wird gestärkt. Göfis ist Gesamtsiegerin beim VCÖ-Mobilitätspreis 2020.

Ortszentren, die zugeparkt und wenig belebt sind, gibt es viele. Hier den öffentlichen Raum zu einem belebten Zentrum der Gemeinde umzugestalten, gelingt besonders dann, wenn ansprechend gestaltete Aufenthaltsflächen zum Verweilen einladen und Nahversorgungseinrichtungen sowie soziale und kulturelle Infrastruktur gut zu Fuß und per Rad erreichbar sind. Andernfalls machen Einkaufszentren auf der grünen Wiese ein Auto oftmals unabdingbar. Die Gemeinde Göfis in Vorarlberg ist eine beliebte Wohngemeinde. Doch für die Nachbargemeinde der Stadt Feldkirch sowie der Marktgemeinden Rankweil und Frastanz, die im sozialen sowie kulturellen Bereich viel zu bieten haben, bestand die Gefahr, zu einer reinen Schlafgemeinde zu werden. Der Gemeinde war es daher ein Anliegen, das Dorfzentrum zu beleben, das Verweilen attraktiver zu machen und die Aufenthaltsqualität im Ort zu verbessern. Hierfür mussten geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Um die Ansiedlung verschiedener Geschäfte wie Lebensmittelmarkt, Friseur, Gasthaus, Bücherei, Reparaturcafé und weitere Nahversorgungseinrichtungen zu ermöglichen, wurden mehrere Gebäude im Ortszentrum angekauft. Zudem wurde der Platz von abgestellten Autos befreit. Der neu entstandene Raum bietet nun Frei- und Aufenthaltsflächen, die das Ortszentrum nicht nur optisch attraktiver machten. Es trägt nun auch wesentlich zur Verbesserung von Lebensqualität und Dorfgemeinschaft bei.

Reges Leben in der Dorfmitte

Der durch die Umgestaltung im Ortszentrum entstandene sogenannte bugo-Platz bietet ein vielfältiges Angebot. Er verbindet verschiedene Einrichtungen wie das Gemeindeamt, das Geschäfts- und Bürohaus sowie Bücherei und Cafés miteinander. Außerdem wurden statt Autoabstellplätze neue Mobilitätsangebote eingerichtet, wie E-Carsharing, ein überdachter Fahrradabstellplatz mit Lademöglichkeit und Luftpumpe sowie zwei überdachte Landbus-Haltestellen. Der bugo-Platz wird mittlerweile von der Bevölkerung als Dorfmitte wahrgenommen. Gerade auch ältere Menschen machen gerne einen Spaziergang zum bugo-Platz, verweilen und nehmen am Dorfleben teil. Rund 50 Meter Sitzflächen, freies Wi- Fi, Sitzpolster und Liegestühle machen es angenehm, sich hier aufzuhalten. Der Gemeinde ist es ein besonderes Anliegen, dass alle Einrichtungen, Vereine und Menschen Zugang zum Ortszentrum haben und dieses auch für öffentliche Veranstaltungen sowie Präsentationen nutzen können. In Zukunft sollen verschiedene Veranstaltungsformate wie beispielsweise Dorfmärkte, Open-Air-Konzerte, Spielefeste, Fest der Kulturen und vieles mehr am „bugo Platz“ für Jung und Alt einen Treffpunkt schaffen. Die Veranstaltungen werden auch durch die Gemeinde unterstützt. Die Entwicklung vom beinahe menschenleeren Abstellplatz für Autos zu einem belebten Naherholungsraum schafft für die dörfliche Gemeinschaft Dorf-Identität, Wertschöpfung, ein Miteinander der Generationen, Verbindendes zwischen den sozialen Gruppen und Raum für Menschen.

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VCÖ: Asphaltwüsten verschärfen Hitzebelastung - bereits 2.400 Quadratkilometer Österreichs durch Bau und Verkehrsflächen versiegelt

VCÖ (Wien, 19. Juli 2022) – Die Hitzewelle erreicht Österreich. Die massive Verbauung in Österreich und die dadurch einhergehende Versiegelung von Böden mit Asphalt und Beton verschärft das Hitzeproblem. Asphalt heizt sich in der Sonne auf über 60 Grad auf. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass bereits rund 2.400 Quadratkilometer in Österreich durch Asphalt und Bauflächen versiegelt sind. Hitzewellen werden in Zukunft durch den Klimawandel zunehmen. Es braucht rasche Entsiegelungsmaßnahmen in den Städten und Gemeinden, betont der VCÖ. Zudem ruft der VCÖ die Bevölkerung auf, Straßen und Plätze, die Hitze-Hotspots sind in der VCÖ-Hitzekarte einzutragen.

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Foto: Sarah Duit

Hitzewellen nehmen zu

Durch die Erderhitzung nehmen Wetterextreme, wie Starkregen, Stürme und, wie derzeit stark bemerkbar, Hitze zu. Im Zeitraum der Jahre 1971 bis 1991 gab es in den meisten Österreichischen Landeshauptstädten fünf bis elf Hitzetage mit über 30 Grad. Zwischen den Jahren 1991 bis 2020 waren es bereits 16 bis 22 Hitzetage und Höchstwerte bei über 40. Eine Studie der ETH Zürich rechnet in Wien im Jahr 2050 mit Temperaturen wie heute im nordmazedonischen Skopje. Für Kärnten wird bis zum Jahr 2100 mit einem Anstieg von bis zu 4,2 Grad Celsius im Jahresmittel gerechnet. Das hat gravierende Folgen. Mit der Zunahme von Hitzetagen treten auch vermehrt gesundheitliche Risiken auf.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash