Blick zurück aus der Zukunft

Nützlich, aber Idioten

von Willi Nowak, VCÖ-Geschäftsführung

Leonore lächelt als ihr die Wohnungstüre meldet, dass Bernd bald eintreten wird. Sie hat sich daran gewöhnt, dass seit Mitte der 2030er-Jahre praktisch alles im Alltag mit ihr spricht. Die Befürchtungen aus den 2020er-Jahren, dass Maschinen die Macht übernehmen, lösten sich entlang einer einfachen Sache auf: Maschinen ist die intuitive Komplexität des menschlichen Gehirns, ausgelöst durch physische Reize und soziale Interaktionen, unzugänglich. Hunderttausende Jahre evolutionär sinnlich erfahrene Geschichte des Homo sapiens sind nur zu einem Bruchteil in maschineller Rechenleistung abbildbar. Ein genialer Gedanke oder eine zufällige Kombination von davor scheinbar nicht Kombinierbarem und die biologische Speicherung der gewonnenen Erkenntnis in menschlichen Körpern samt Weitergabe dieses Schatzes an unzählige Generationen, dazu sind Maschinen nicht fähig. Maschinen sind schnell, aber nur für einfache Ursache-Wirkung-Aufgaben. Erhabene Komplexität, Weisheit und ethische Abwägung sind ihnen fremd. Leonore denkt: „Sie sind nützlich, aber irgendwie Idioten.“ Bernd tritt in die Wohnung. Wie immer benützt er den Türknopf und nicht die Spracherkennung. Bernd fährt Fahrrad und nimmt die Treppe. Er vertraut selbst steuernden Türen und Liften ebenso wenig wie dem selbst fahrenden Firmen-Taxi. Leonore sieht das nicht so. Mensch zu sein ist mehr, als automatisierbare Handlungen selbst durchzuführen.

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Pendeln und die Bahn: Eine Beziehung mit Potenzial für mehr

Auch im Jahr 2022 hat der VCÖ mit dem VCÖ-Bahntest die größte unabhängige Fahrgastbefragung in den Zügen Österreichs durchgeführt. Teilgenommen haben knapp 9.400 Fahrgäste, befragt wurde im Zeitraum Mai bis Juni 2022 in zehn verschiedenen Bahnunternehmen. Mit 22 Prozent die größte Gruppe der befragten Bahnfahrgäste war zur Arbeit oder von dort wieder nach Hause unterwegs. Anlässlich der gestiegenen Treibstoffpreise bieten die Ergebnisse des VCÖ-Bahntests die Gelegenheit, mehr über die Beziehung zwischen Pendlerinnen und Pendlern und der Bahn herauszufinden – und sich der Frage anzunähern: Geht da noch mehr?

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash

Bei VCÖ-Mobilitätspreis Wien zwei Schulprojekte und Mobilitätsmanagement des ORF ausgezeichnet

VCÖ (Wien, 7. September 2022) – Die Wiener Bevölkerung legt im Bundesländer-Vergleich die meisten Wege zu Fuß, mit Öffis und Fahrrad zurück. Damit sind die Wienerinnen und Wiener klimafreundlicher und kostengünstiger mobil. Ein Wiener Haushalt hat im Schnitt um über 2.000 Euro pro Jahr niedrigere Mobilitätsausgaben als der durchschnittliche Haushalt in den Bundesländern, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Der VCÖ-Mobilitätspreis stand heuer unter dem Motto „Verkehrswende umsetzen“. Stadträtin Ulli Sima, der VCÖ und die ÖBB haben heute die drei Projekte ausgezeichnet, die von der Fachjury am besten bewertet wurden.

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Foto: Sarah Duit