Elektrifiziertes Spezialfahrzeug

Foto: Spezialfahrzeug der MA48, vor welchem drei Mitarbeiter stehen

Die MA 48 der Stadt Wien hat in einem Kooperationsprojekt Österreichs erstes vollelektrisches Müllsammelfahrzeug entwickelt. Seit Ende Mai 2019 wird das Fahrzeug im Echtbetrieb eingesetzt. Sowohl der Antrieb als auch die Müllverdichtung und Behälterentleerung funktionieren elektrisch, was neben den CO2-Emissionen auch den Lärm deutlich reduziert. Durch zwei Akkus mit einer Kapazität von 230 Kilowattstunden kann eine Reichweite von rund 100 Kilometern erzielt werden. Geladen wird ausschließlich Strom, der aus der Wiener Abfallwirtschaft gewonnen wird.

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Die Chance ergreifen

Die Entwicklung geht klar in Richtung emissionsfreier Antriebe. Steigende Reichweiten sprechen dafür, dass sich beim Pkw der batterie-elektrische Antrieb mittelfristig durchsetzen wird. Synthetische Treibstoffe, mit denen Verbrennungsmotoren CO2-neutral betrieben werden könnten, sind für den Masseneinsatz absolute Zukunftsmusik. Unter den etablierten Autoherstellern gab Volvo als Teil eines chinesischen Konzerns als erster bekannt, vollständig auf Elektro-Antriebe umzustellen. Auch Volkswagen ziele „auf den Punkt, an dem sich jeder fragen muss, warum er einen Verbrenner haben will. Denn wir glauben nicht, dass es eine Alternative zur E-Mobilität gibt“, wird ein Vorstandsmitglied von Volkswagen zitiert. Die Pkw-Neuwagenflotte von Mercedes soll bis zum Jahr 2039 CO2-neutral werden. Entwicklungskapazitäten werden aktuell von Motoren und Getrieben hin zu Batterietechnologie und Leistungselektronik verschoben. Das bedeutet einschneidende Veränderungen, auch für Beschäftigte der Automobilbranche. Doch die Entwicklung lässt sich auf Dauer nicht aufhalten und nur Unternehmen, die sich rechtzeitig umstellen, werden auch in Zukunft noch Arbeitsplätze bieten können. Viele Autozulieferer diversifizieren bereits ihre Produktpalette in Richtung Elektro- Antriebe oder anderer Sektoren, etwa der Autozulieferer Miba, der Bremsen für Windkraftanlagen herstellt. Für die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte werden Tausende Fachkräfte für Aufbau und Wartung der E-Ladeinfrastruktur gebraucht werden. Geld, das bisher in den Import von Erdöl geflossen ist, kann künftig verstärkt im Inland ausgegeben werden. Es ist wahrscheinlich, dass die Mobilitätswende unterm Strich für ein Plus an Beschäftigung sorgen wird.

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Energiewende im Verkehr – erneuerbar und elektrisch

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