Feinverteilung via Mikro-Hub

Die letzte Meile ist im urbanen Zustellverkehr verkehrlich wie logistisch eine Herausforderung. Eine effiziente Lösung sind Mikro-Hubs: kleine, innerstädtische, betreiberunabhängige Lager- und Umschlagplätze, zu denen Lkw gebündelt anliefern und die anschließende Feinverteilung von Kleinfahrzeugen oder Transportfahrrädern übernommen wird. Der Paketzusteller UPS setzte Mikro-Hubs erstmals im Jahr 2012 in Hamburg ein. Weil das Projekt auch kostenmäßig erfolgreich war, wurde es auf mehr als 30 Städte weltweit ausgeweitet – darunter auch Kleinstädte wie Westerstede. In Dublin konnten so fünf Diesel-Fahrzeuge ersetzt und die CO2-Emissionen der Flotte um rund die Hälfte reduziert werden. In Berlin betreibt die Deutsche Bahn seit dem Jahr 2020 einen Mikro-Hub aus sechs Containern am Tempelhofer Damm, wo durch Kühltechnik auch Lebensmittel zwischengelagert und selbst abgeholt werden können. Ende des Jahres 2021 kam ein Radlogistik-Hub am Alexanderplatz dazu. Im Projekt „Inns‘Paket“ der Universität Innsbruck wurden Mikro-Hubs vom Jahr 2020 bis 2022 erforscht und im innerstädtischen Pilotbetrieb mit Transportfahrrädern getestet. Ein ähnliches System ist „GrazLog“ der Stadt Graz, das seit dem Jahr 2021 im Pilotbetrieb ist und Lieferungen und Retouren für Unternehmen und Privatpersonen in der Grazer Innenstadt abwickelt. Zustellung und Abholung erfolgen in einem vereinbarten Zeitfenster basierend auf einer digital optimierten Tourenplanung in Kooperation mit Transportdienstleistern. Ab dem Jahr 2023 wird das System ohne städtische Ko-Finanzierung durch einen privaten Betreiber weitergeführt.

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VCÖ: CO2-Emissionen des Verkehrs im Vorjahr erneut gesunken

VCÖ (Wien, 4. Jänner 2024) – Im Vorjahr wurden in Österreich laut Fachverband der Mineralölindustrie um rund 240 Millionen Liter Sprit weniger getankt als im Jahr 2022. Damit sind die CO2-Emissionen des Verkehrs um rund 600.000 Tonnen zurückgegangen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Mit rund 20 Millionen Tonnen hat der Verkehr aber um über 40 Prozent mehr CO2 ausgestoßen als im Jahr 1990. Um den CO2-Ausstoß des Verkehrs im nötigen Ausmaß reduzieren zu können, braucht es zusätzliche Maßnahmen, wie Mobilitätsmanagement von Unternehmen, niedrigere Tempolimits und mehr öffentliche Verkehrsverbindungen.

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Foto: Sarah Duit

VCÖ: Große Unterschiede zwischen Österreichs Gemeinden und Städte bei Pkw-Motorisierung

VCÖ (Wien, 18. Dezember 2023) – Bei der Anzahl der privaten Pkw gibt es große Unterschiede zwischen Österreichs Gemeinden und Städte, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt (daten am Ende der Aussendung). In Österreich gibt es im Schnitt 483 private Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Neben allen Wiener Bezirken liegen auch 168 Gemeinden und Städte unter dem österreichweiten Schnitt. Haushalte, die mit weniger Pkw auskommen, ersparen sich viel Geld, weshalb mehr Bahn- und Busverbindungen sowie ein verstärkter Ausbau der Rad-Infrastruktur für die finanzielle Entlastung der Haushalte sehr wichtig ist, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

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Foto: Sarah Duit