In Brüssel wird Gehen wichtig

Foto: Fußgängerzonen in Brüssel

Über ein Jahrhundert lang lag in Brüssel der verkehrsplanerische Fokus auf dem Schnell- und Kfz-Verkehr. In den Jahren 1911 bis 1954 wurde durch eine sechs-gleisige Tunnelstrecke zwischen dem Nord- und Südbahnhof eine Schneise in die Stadtstruktur geschlagen, ab den 1950er-Jahren wurden Kfz-Straßen massiv ausgebaut. Schon im Jahr 1870 wurde der Fluss Senne überwölbt und der Boulevard Anspach angelegt, der später zur innerstädtischen Hauptachse für den Autoverkehr wurde. Im Jahr 2012 inszenierte der Philosoph Philippe Van Parijs ein nicht genehmigtes Picknick auf dem Börseplatz, einer zentralen Kreuzung am Boulevard Anspach. Als Folge dieses heftig diskutierten Projekts wurde im Herbst 2012 von der Stadtregierung beschlossen, die drei wichtigsten Plätze am Boulevard autofrei zu gestalten. Im Jahr 2015 begann die Umgestaltung zur Fußgängerzone. 85 Prozent der Kaufleute sprachen sich für die Fußgängerzone aus. Ab dem Jahr 2020 verbindet der Boulevard Anspach die verkehrsberuhigten Straßen der angrenzenden Stadtteile zu einer der größten Fußgängerzonen Europas.

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VCÖ-Stakeholder Café: Sharing in der Stadt

Der Trend zum Sharing gilt als Hoffnung für eine künftig klimaverträgliche und sozial gerechte Mobilität. Insbesondere in Städten gilt es, um die knappe Ressource Platz zu sparen, eine Reduktion der bislang exklusiv privat genutzten Fahrzeuge durch Sharing in Verbindung mit dem Öffentlichem Verkehr und multimodalem Mobilitätsverhalten zu fördern. In welchen Bereichen und mit welchen Maßnahmen kann und soll dabei die Stadtverwaltung die Verbreitung von Sharing in der Mobilität unterstützen? Unter welchen Bedingungen kann Sharing auch am Stadtrand, bei geringerer Bevölkerungsdichte und Nachfrage, funktionieren? Wie lassen sich die verschiedenen Sharing-Angebote strategisch koordinieren und multimodal verbinden? Diese und weitere Fragen diskutierten die rund 50 Gäste des VCÖ-Stakeholder Café, das am 25. November 2019 in der Urania Wien stattfand.

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