Kommentar - Nachhaltige Mobilität schafft gesunde Städte

Lina Mosshammer, VCÖ-Verkehrspolitik

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im heurigen Jahr 2022 strengere Richtwerte für Luftschadstoffe veröffentlicht. Feinstaub und Stickoxide, die insbesondere durch den Verkehr verursacht werden, sind schädlicher als bisher angenommen. Allein in Wien könnten durch die Einhaltung der bisherigen WHO-Richtwerte für Stickoxide jährlich über 550 vorzeitige Todesfälle vermieden werden. Damit liegt die Stadt im schlechtesten Drittel von 856 untersuchten Städten in Europa mit über 100.000 Einwohnenden. Die gute Nachricht: nachhaltige Mobilität ist gesunde Mobilität. Mit der Nutzung des  Öffentlichen Verkehrs und mehr Radfahren und Gehen schaffen wir gesunde Städte und davon profitieren alle.

Immer mehr Städte kommen in Fahrt

Auf europäischer Ebene zeigt die vom VCÖ mitgetragene Clean Cities Campaign der Organisation Transport & Environment wie und wo Städte bereits Maßnahmen setzen, um Luftschadstoffe zu reduzieren und gesunde Mobilität zu fördern. Das reicht von verkehrsberuhigten Zonen über autofreie Tage bis zu Schulstraßen. Allein im Mai des Jahres 2022 wurden mit der Initiative #StreetsForKids 389 Aktionen gezählt, die Kinder dabei unterstützen selbstständig und sicher in die Schule zu kommen. Es ist sichtbar, immer mehr Städte kommen in Fahrt. Trotzdem brauchen wir schnellere und mutigere Schritte, um gesunde Städte für alle zu schaffen.

Zurück zur Übersicht

E-Fuels für Pkw – zu spät, zu teuer und zu ineffizient

E-Fuels werden als neue Heilsbringer im Autosektor propagiert. Ein Versprechen, das sich bei genauerem Hinsehen als Illusion entpuppt und wie eine Seifenblase zerplatzt. Eigentlich ist die Rechnung einfach. Je mehr Zwischenschritte notwendig sind, desto mehr Energie geht am Weg von Energieerzeugung bis Nutzung im Fahrzeug verloren. Elektromobilität hat mit 81 Prozent den höchsten Gesamtwirkungsgrad. Bei der Produktion von Wasserstoff geht bereits etwa die Hälfte der Energie in der Produktion und Bereitstellung verloren, am Ende bleiben 26 Prozent Gesamtwirkungsgrad. Für die Produktion von E-Fuels wird besonders viel Energie benötigt. Am Ende ist der Gesamtwirkungsgrad von E-Fuels im Verbrennungsmotor nur bei etwa 14 Prozent.

Mehr dazu
Foto: Spencer Imbrock, unsplash

Urbane Zustellfahrzeuge elektrifizieren

Eine wichtige Rolle für klimaverträgliche City-Logistik spielt die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte. Ein Vorreiter dabei ist die Deutsche Post. Ab dem Jahr 2009 wurde mit der Technischen Hochschule Aachen mit dem „StreetScooter“ eigens ein E-Fahrzeug in zwei Modellen mit acht beziehungsweise 13 Kubikmeter Laderaum entwickelt. Anfang 2022 waren rund 17.000 StreetScooter sowie mehr als 12.000 E-Fahrräder im Einsatz – und damit die größte elektrische Zustellflotte in Europa.

Mehr dazu