Kommentar

Land der Berge, zukunftsreich

Von Michael Schwendinger, VCÖ-Verkehrspolitik

Durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie steht das Urlaubsland Österreich bei der Bevölkerung Österreichs als Reiseziel heuer hoch im Kurs. Obwohl Wandern in der Natur das wichtigste Motiv für Sommerurlaube in Österreich ist, ist die Klimaverträglichkeit gerade beim Reisen schlecht. 82 Prozent der inländischen Urlaubsreisen werden mit dem Auto absolviert. Das belastet durch Lärm, Luftverschmutzung, Treibhausgase, Stau und Unfälle die lokale Bevölkerung in den Urlaubsregionen, ebenso wie auch die dort gesuchte Natur selbst – ein klassisches Eigentor. Gerade im Land der Berge, Flüsse und Seen sollte klimaverträglicher Urlaub Standard sein. Bequeme Bahn-Anreise mit Shuttle-Dienst zur Unterkunft, komfortabler Gepäck-Service, flexible Mobilitätsdienstleistungen und Leih-Angebote (Fahrrad, Roller, Auto etc.) vor Ort. Zahlreiche Regionen zeigen vor, wie es geht. Voraussetzung dafür ist neben regionaler Kooperation vor allem ein hochwertiges, gut abgestimmtes Angebot des Öffentlichen Verkehrs. Dadurch würde aus der einseitigen Belastung der lokalen Bevölkerung durch den „klassischen“ Urlaubsverkehr ein Mehrfachnutzen für alle Beteiligten – und auch ein Anreiz für Einheimische, öfter die Öffis zu nehmen. Aktuell schnürt die Bundesregierung Österreichs Investitionspakete zur Ankurbelung der Wirtschaft. Kaum ein Sektor ist von der Covid-19-bedingten Rezession so stark betroffen, wie der für Österreichs Wirtschaft so bedeutende Tourismus. Zudem ist die Klimakrise relevanter denn je – und auch im Bewusstsein der Urlaubsgäste und Bevölkerung präsent. Wann, wenn nicht jetzt ist der beste Zeitpunkt, um den Tourismus durch beschäftigungswirksame Investitionen auf Klimakurs zu bringen?

Ihre Meinung dazu an michael.schwendinger@vcoe.at

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VCÖ: Feinstaub- und Stickstoffdioxid Belastung in Österreich war im Vorjahr aus Gesundheitssicht zu hoch

VCÖ (Wien, 3. März 2025) – Auch wenn die derzeit geltenden Grenzwerte im Vorjahr eingehalten wurden, ist die Luftqualität in Österreich aus Gesundheitssicht alles andere als gut, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts zeigt. Die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Richtwerte wurden bei 107 von 147 Stickstoffdioxid-Messstellen und bei 73 von 75 PM2,5-Feinstaub-Messstellen überschritten. Luftschadstoffe machen krank, verursachen Atemwegs- und Herzkreislauf-Erkrankungen. Deshalb braucht es rasch verstärkte Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität. Die IGL-Tempolimits sind beizubehalten, umso mehr als auch die künftig EU-weit geltenden Grenzwerte im Vorjahr bei jeder dritten PM2,5-Messstelle und jeder siebten NO2-Messstelle überschritten wurden.

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Digitale Anzeigetafel auf einer Autobahn, welche aufgrund des Immisionsschutzgesetzes-Luft Tempo 100 anzeigt

VCÖ: Österreich liegt bei Elektro-Bussen und Elektro-Lkw hinter dem EU-Schnitt

VCÖ (Wien, 21. Februar 2025) – Luxemburg ist vor Dänemark Europas Spitzenreiter bei der Neuzulassung von Elektrobussen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In Österreich kamen Elektrobusse bei den Neuzulassungen im Jahr 2024 nur auf einen Anteil von 10,3 Prozent, der EU-Schnitt ist mit 18,5 Prozent fast doppelt so hoch. Auch bei den Elektro-Lkw ist Österreich mit einem Anteil von nur 2,1 Prozent vom Spitzenfeld weit entfernt. Bei E-Lkw hat die Schweiz vor Norwegen die Nase vorne, informiert der VCÖ. Die Mobilitätsorganisation VCÖ betont, dass es auch künftig für die Anschaffung von E-Lkw und E-Bussen eine Kaufförderung braucht. Gleichzeitig ist die Steuerbegünstigung von Diesel endlich abzuschaffen.

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