Landesstraße wird zum Dorfplatz

Foto: Verkehrsberuhigter Platz in Prutz, auf welchem sich mehrere Personen aufhalten

In Prutz in Tirol wurde im Zuge eines Dorfentwicklungsprozesses mit partizipativer Gestaltung im Ortszentrum eine Landesstraße auf 200 Meter zur Begegnungszone. Die Kaunertaler Straße (L18) erschließt fünf weitere Gemeinden sowie zwei Skigebiete. Die örtlichen Gegebenheiten mit engen Gassen und vielen Gehenden mit Querungsrelationen über die Straße führten dazu, den zentralen Dorfplatz zu einem barrierefreien Aufenthaltsbereich auszugestalten. Sitzmöglichkeiten, Fahrrad-Abstellanlagen, Grünelemente, ein Wasserspiel im Boden, sowie zwei E-Ladestationen für Pkw und blendfreie LED-Beleuchtung wurden installiert. Die durchführende Landesstraße wurde durch farbliche Gestaltung des Asphalts optisch in den Dorfplatz integriert. Das betont die Aufenthaltsqualität und hilft, den Kfz-Verkehr auf die erlaubten 20 km/h einzubremsen. Das Verkehrsaufkommen in diesem Abschnitt der Landesstraße ist gesunken und beträgt pro 14 Stunden etwa 6.100 Kfz. Zusätzlich sind nun auch 350 Radfahrende und 685 Gehende unterwegs.

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VCÖ: Asphaltwüsten verschärfen Hitzebelastung - bereits 2.400 Quadratkilometer Österreichs durch Bau und Verkehrsflächen versiegelt

VCÖ (Wien, 19. Juli 2022) – Die Hitzewelle erreicht Österreich. Die massive Verbauung in Österreich und die dadurch einhergehende Versiegelung von Böden mit Asphalt und Beton verschärft das Hitzeproblem. Asphalt heizt sich in der Sonne auf über 60 Grad auf. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass bereits rund 2.400 Quadratkilometer in Österreich durch Asphalt und Bauflächen versiegelt sind. Hitzewellen werden in Zukunft durch den Klimawandel zunehmen. Es braucht rasche Entsiegelungsmaßnahmen in den Städten und Gemeinden, betont der VCÖ. Zudem ruft der VCÖ die Bevölkerung auf, Straßen und Plätze, die Hitze-Hotspots sind in der VCÖ-Hitzekarte einzutragen.

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Foto: Sarah Duit

Hitzewellen nehmen zu

Durch die Erderhitzung nehmen Wetterextreme, wie Starkregen, Stürme und, wie derzeit stark bemerkbar, Hitze zu. Im Zeitraum der Jahre 1971 bis 1991 gab es in den meisten Österreichischen Landeshauptstädten fünf bis elf Hitzetage mit über 30 Grad. Zwischen den Jahren 1991 bis 2020 waren es bereits 16 bis 22 Hitzetage und Höchstwerte bei über 40. Eine Studie der ETH Zürich rechnet in Wien im Jahr 2050 mit Temperaturen wie heute im nordmazedonischen Skopje. Für Kärnten wird bis zum Jahr 2100 mit einem Anstieg von bis zu 4,2 Grad Celsius im Jahresmittel gerechnet. Das hat gravierende Folgen. Mit der Zunahme von Hitzetagen treten auch vermehrt gesundheitliche Risiken auf.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash