Mobilitätsmanagement zum Standard machen

Michael Schwendinger, VCÖ-Verkehrspolitik

Arbeits- und Dienstwege sind werktags für rund die Hälfte des Pkw-Verkehrs der Privathaushalte in Österreich verantwortlich und damit für einen relevanten Teil der CO2-Emissionen des Verkehrs. Sie verursachen regelmäßig Staus und bringen neben den Nerven der Beschäftigten auch die Kapazität der Straßeninfrastruktur an ihre Grenzen. Das täglich eingeübte Mobilitätsverhalten am Arbeitsweg prägt auch die Verkehrsmittelwahl in der Freizeit. Kurz gesagt: Die Rolle von Arbeits- und Dienstwegen für die Transformation in Richtung eines nachhaltigen Verkehrssystems kann kaum überschätzt werden.

Und es gibt Grund zur Freude. Mit betrieblichem Mobilitätsmanagement steht ein praxiserprobtes, effektives Instrument zur Verfügung, von dem alle Seiten profitieren. Beschäftigte sind am Arbeitsweg nicht mehr vom Privatauto abhängig, was Kosten spart und Flexibilität ermöglicht. Unternehmen punkten im Wettbewerb um Fachkräfte und können Parkplatz-Kosten reduzieren. In den Städten und Regionen reduziert sich die Verkehrsbelastung und die CO2-Emissionen gehen nachweislich zurück. Ein besseres Instrument der Verkehrswende lässt sich kaum ausdenken und auch die Ausgangslage in Österreich ist gut. Es gibt zahlreiche Erfolgsbeispiele und ein gut ausgebautes Förderangebot.

In anderen Bereichen wird händeringend um Möglichkeiten zur CO2-Reduktion gesucht, hier liegt großes Potenzial mit Vorteilen für alle Beteiligten brach – Mobilitätsmanagement muss so rasch wie möglich zum flächendeckenden Standard werden. Um das zu erreichen bleibt zu tun, was in Italien im Jahr 2020 bereits beschlossen wurde: eine gesetzliche Verpflichtung für größere Unternehmen zur Umsetzung von betrieblichem Mobilitätsmanagement.

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Bei VCÖ-Mobilitätspreis Wien zwei Schulprojekte und Mobilitätsmanagement des ORF ausgezeichnet

VCÖ (Wien, 7. September 2022) – Die Wiener Bevölkerung legt im Bundesländer-Vergleich die meisten Wege zu Fuß, mit Öffis und Fahrrad zurück. Damit sind die Wienerinnen und Wiener klimafreundlicher und kostengünstiger mobil. Ein Wiener Haushalt hat im Schnitt um über 2.000 Euro pro Jahr niedrigere Mobilitätsausgaben als der durchschnittliche Haushalt in den Bundesländern, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Der VCÖ-Mobilitätspreis stand heuer unter dem Motto „Verkehrswende umsetzen“. Stadträtin Ulli Sima, der VCÖ und die ÖBB haben heute die drei Projekte ausgezeichnet, die von der Fachjury am besten bewertet wurden.

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VCÖ ruft Unternehmen auf, ihre Beschäftigten beim Spritsparen zu unterstützen

VCÖ (Wien, 11. März 2022) – Angesichts der stark steigenden Spritpreise können auch Unternehmen wesentlich dazu beitragen, dass ihre Beschäftigten kostengünstiger zur Arbeit kommen, betont der VCÖ. So können Betriebe ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Öffi-Jobtickets oder Jobräder zur Verfügung stellen, sie beim Organisieren von Fahrgemeinschaften unterstützen und Homeoffice ermöglichen. Mobilitätsmanagement soll für Betriebe ab 50 Beschäftigten verpflichtend werden, betont der VCÖ.

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