Paris setzt auf Umgestaltung

Foto: Verkehrsberuhigte Straße und Grüngleis für Straßenbahnen in Paris

Bei den Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ist Paris eine der konsequentesten Metropolen Europas. Anne Hidalgo, seit dem Jahr 2014 Bürgermeisterin, verfolgt einen dezidierten Kurs zur Rückgewinnung des öffentlichen Raums. Das Maßnahmenbündel ist vielschichtig, ganze Stadtviertel werden am Wochenende für den Verkehr gesperrt („Paris respire“ – „Paris atmet auf“), das Radwegnetz wird massiv ausgebaut, das Bikesharing-System „Vélib’“ prägt das Stadtbild. Bei der Umgestaltung der Seine-Begleitstraßen zu Fußgängerzonen setzte sich Hidalgo gegen großen Widerstand durch. Derzeit wird bei sieben Autoverkehrsknoten die Anzahl der Fahrstreifen reduziert und Parks angelegt. Seit den 1990er-Jahren entstanden in der Pariser Peripherie Straßenbahnlinien, das Netz ist seither auf 10 Linien und knapp 120 Kilometer Länge angewachsen. Bei der Errichtung neuer Linien stehen die Reduktion des Pkw-Verkehrs sowie die Umgestaltung in Richtung Lebensqualität im Fokus. Darüber hinaus entsteht ein neuer U-Bahn-Ring um die Stadt. Der vollautomatische „Grand Paris Express“ soll etwa 200 Kilometer Länge haben, 72 Stationen umfassen und bis zum Jahr 2030 in Betrieb gehen.

Zurück zur Übersicht

VCÖ-Fachveranstaltung: Verkehrsberuhigung umsetzen - Good Practice aus dem In- und Ausland

In Wales wurde im September landesweit 20 mph – entspricht Tempo 30 – im Ortsgebiet eingeführt. Welche Erfahrungen wurden bisher gemacht? Das berichtete Ian Bradfield von der Walisischen Bundesverwaltung bei der VCÖ-Fachveranstaltung am 11. Jänner 2024. Weiterhin wurden Tempo 30 und weitere Maßnahmen in Helsinki durch Roni Utriainen von der Stadtverwaltung Helsinki  vorgestellt und der „Ghent Circulation Plan“ durch Peter Vansevenant präsentiert. In einem anschließenden World-Café wurden 5 Themenbereiche rund um Verkehrsberuhigung in kleineren Gruppe vertiefend diskutiert und bearbeitet.

Mehr dazu
Foto: Stadt Graz/Gostentschnigg

Mikroplastik-Emissionen des Verkehrs sind zu reduzieren

Der Verkehr ist der größte Verursacher von Mikroplastik. Reifen- und Bremsabrieb sind für große Mengen der gesundheitsschädlichen Partikel verantwortlich. Niedrigeres Tempo und leichtere Fahrzeuge reduzieren den Verschleiß.

Mehr dazu
Schulstraße mit Eltern und Kindern vor einer Volksschule in Wien