Platz für Sharing schaffen

Porträtfoto von Michael Schwendiger
Michael Schwendinger, VCÖ-Verkehrspolitik

Gemeinsam genutzte Fahrzeuge brauchen deutlich weniger Platz: Wenn statt zehn privater Pkw ein Sharing-Fahrzeug genutzt wird, spart das über hundert Quadratmeter an Stellplatzfläche. Parken im öffentlichen Raum ist in Österreich vielerorts noch immer kostenlos. In großen Städten, beispielsweise in Wien, Linz oder Salzburg, spiegelt der Preis fürs Parken den großen Wert der knappen Flächen im öffentlichen Raum nicht wider. Das macht auch der internationale Vergleich deutlich. Ein marktgerechter Preis fürs Parken von Privat-Pkw macht Carsharing attraktiver und die benötigte Abstellfläche wird durch gut ausgelastete Sharing-Fahrzeuge reduziert. Angesichts des Klimawandels braucht es insbesondere in Städten mehr Platz für Begrünung, mehr schattenspendende Bäume und breitere Geh- und Radwege. Gründe genug also für mehr Carsharing. Eine Möglichkeit Carsharing zu fördern, sind gut sichtbare Stellplätze, die für Sharing-Fahrzeuge reserviert sind.

Sharing-Angeboten muss langfristig Raum gegeben werden

Eigene Stellplätze für Carsharing werden in Österreich meist über Nutzungsverträge zwischen den Anbietern und der Stadt oder Gemeinde geregelt. Bei Sharing-Stationen fällt so keine Parkgebühr für die Nutzerinnen und Nutzer an. Das ist nicht nur ein Kostenvorteil, sondern auch weniger Organisationsaufwand. Neben mehr Platz im Straßenraum braucht Sharing aber auch Platz in der Organisation eines vielfältigen Mobilitätssystems. Das gelingt beispielsweise mit Mobilitätsstationen an Knotenpunkten wie Bahnhöfen, sowie Plattformen, mit denen sowohl Lastenräder als auch Sharing-Pkw und Bahntickets gebucht und kombiniert werden können. Genauso wichtig ist die langfristige Sicherstellung des Angebots durch dauerhafte Finanzierung und Kooperation von Städten, Gemeinden, privaten Anbietern und Vereinen.
Nur so kann die dauerhafte Verfügbarkeit von Sharing garantiert und die Unabhängigkeit von privaten Fahrzeugen erreicht werden.
Für die Finanzierung gibt es mehrere Hebel. Bei der Nutzung von Sharing-Angeboten fällt etwa ein höherer Mehrwertsteuersatz an als für andere Mobilitätsdienstleistungen, wie etwa Bahntickets. Würde die Mehrwertsteuer gesenkt, könnten Sharing-Anbieter diese Einsparung an die Nutzenden weitergeben.

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Flächendeckendes Mobilitätsangebot im Südburgenland

Wegen der ländlichen Besiedelungsstruktur gilt das Südburgenland als schwer mit Öffentlichem Verkehr erschließbar. In einem umfassenden Partizipationsprozess ist es dem Regionalmanagement gemeinsam mit den 72 Gemeinden der Bezirke Oberpullendorf, Oberwart, Güssing und Jennersdorf, dem Land Burgenland sowie Verkehrsunternehmen im Projekt „Südburgenland mobil“ gelungen, ein flächendeckendes Mobilitätsangebot mit rund 1.400 Haltepunkten auszuarbeiten.

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VCÖ: Verstärkte Klimaschutz-Maßnahmen im Verkehr nötig

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