Supermarktkette setzt auf Schiene statt Stau

Foto: coop-Filiale in einem Bahnhof der SBB

Mit dem Projekt „CityCargo Genf“ setzt der Lebensmittelhandelskonzern Coop in der Schweiz seit dem Jahr 2013 für die tägliche Belieferung der 45 Coop-Verkaufsstellen im Großraum Genf auf den kombinierten Verkehr von Schiene und Straße. Das Besondere dabei ist die Kürze der Bahndistanz von 67 Kilometer von dem Coop-Verteilzentrum Aclens zu dem Zielbahnhof Genève-La Praille entlang des Genfer Sees. Dabei werden die Staus auf der stark befahrenden Straße entlang des Genfer Sees vermieden und so die Zuverlässigkeit der Anlieferung erhöht. Am Zielbahnhof werden mittels Einsatz von Horizontalumschlagtechnik die Waren für den Transport auf der letzten Meile auf Lkw umgeladen. Durch die Verlagerung der Anlieferung auf die Bahn werden jährlich 1,4 Millionen Lkw-Kilometer eingespart und damit rund 1.100 Tonnen CO2 vermieden. Das Projekt zeigt, dass unbegleiteter kombinierter Verkehr auch auf kurzen Bahnstrecken wirtschaftlich tragbar sein kann.

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Fachleute für verstärkte Maßnahmen, um mehr Güter auf die Schiene zu bringen

Um Klimaneutralität zu erreichen, sieht der österreichische Masterplan Güterverkehr einen Anteil des Schienengüterverkehrs von 34 bis 40 Prozent am gesamten Transportaufwand vor. Doch lag der Anteil der Schiene im Jahr 1951 in Österreich noch bei rund 75 Prozent, sank er bis 2023 auf nur mehr 26 Prozent. Der Trend verläuft somit deutlich gegen das Ziel und lässt sich unter den aktuellen Bedingungen kaum umkehren. Bei einer aktuellen VCÖ-Befragung von über 250 Fachpersonen aus 177 Organisationen mit Verkehrsbezug sind sich 93 Prozent der Befragten einig: Es braucht stärkere Maßnahmen, um den Schienengüterverkehr auf Klimakurs zu bringen.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash