VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 2024

Foto eines Radwegs vor einer Schule und Kinder beim Radkurs

Selbständig aktiv mit dem Rad zur Schule kommen wird im BG/BRG Ramsauerstraße Linz aktiv gefördert. Ein Bündel verschiedenster Maßnahmen motiviert Kinder zum Radfahren.

Kindern und Jugendlichen sicheres Radfahren zur Schule ermöglichen und mit Bewusstseinsbildung fördern – beim Projekt „Schulweg ist Radweg“ setzt das BG/BRG Ramsauerstraße Linz einen Blumenstrauß an Maßnahmen um. In Kooperation mit der Stadt Linz wurde eine neue, sichere Radwegeinbindung zur Schule geschaffen und die Zahl der Fahrradabstellplätze wurde stark erhöht. Die Zahl der Pkw-Abstellplätze wurde reduziert, asphaltierte Flächen entsiegelt und Bäume gepflanzt.

Zudem machte die Schule beim österreichweiten Bikeline-Wettbewerb mit und gewann diesen im vergangenen Schuljahr mit beeindruckenden 19.912 Kilometern, die von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften geradelt wurden. Ein Animationsfilm, in dem die gewünschte Umgestaltung des Schulumfelds gezeigt wird, wurde gedreht, ein eigener Song getextet („Another car off the road“) und es gibt Radreparaturworkshops und Radfahrtrainings für die 1. Klassen.

Selbständige Mobilität ermöglichen

All diese Maßnahmen haben zum Ziel, dass mit jedem Jahr mehr Schülerinnen und Schüler selbständig und aktiv zur Schule kommen und gleichzeitig die Zahl der „Elterntaxis“ und damit der Pkw-Verkehr im Schulumfeld weniger wird. „Das Besondere war, dass die Schülerinnen und Schüler von Anfang an in dieses Projekt eingebunden waren“, berichtet der Lehrer David Eichinger, der das Projekt auch beim VCÖ- Mobilitätspreis eingereicht hat. So konnten die Schülerinnen und Schüler bei der Planung des Radweges durch die Stadt Linz ihre Ideen einbringen. David Eichinger hofft auf eine nachhaltige Wirkung des Projekts: „Die positive Auswirkung auf die Zukunft der Kinder und für uns als Gesellschaft sollte sein, dass die Kinder ihr Mobilitätsverhalten in späteren Jahren weiterhin sanft gestalten – also zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind und nicht von vornherein ins Auto steigen.“ David Eichinger ist sich bewusst: „Wir haben in der Schule einen großen Hebel, denn die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen.“

Mehrfach vorbildlich

Auch wegen seiner Breite und Vielfalt erringt das Projekt „Schulweg ist Radweg“ den Gesamtsieg beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Österreich, der vom VCÖ in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium und den ÖBB durchgeführt wurde und unter dem Motto „Mobilität nachhaltig verbessern“ stand. 383 Projekte wurden heuer bei Österreichs größtem Wettbewerb für klimaverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport eingereicht. VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen gratuliert: „Dieses Projekt ist mehrfach vorbildlich: Es bezieht die Kinder und Jugendlichen stark ein, sorgt für mehr Sicherheit am Schulweg, stärkt die Radfahr-Kompetenz der Kinder und leistet wichtige Bewusstseinsarbeit.“

Bushaltestellen auf Autobahnen und Schnellstraßen

Öffentlicher Schnellbusverkehr auf Autobahnen und Schnellstraßen soll es künftig auch in Österreich geben. Die Asfinag arbeitet an der Umsetzung eines Pilotprojekts im Raum Graz auf der A2 Südautobahn und A9 Pyhrnautobahn. Die erste Autobahnbushaltestelle wird in Gleisdorf im Jahr 2025 errichtet. Damit hat die Asfinag die Kategorie Öffentlicher Verkehr beim VCÖ-Mobilitätspreis 2024 gewonnen.

Bereits Ende Oktober kann Niederösterreichs größtes Schwammstadtprojekt, das die Kategorie „Raumordnung, Entsiegeln und Wohnen“ gewonnen hat, besucht werden: Der neue Hauptplatz Amstetten wurde entsiegelt und begrünt, 70 neue Bäume wurden im Schwammstadtprinzip mit großem Wurzelraum gepflanzt, wodurch große Wassermengen versickern können. Zehn weitere vorbildliche Projekte wurden heuer beim renommierten VCÖ-Mobilitätspreis Österreich ausgezeichnet.

Informationen zu allen beim VCÖ-Mobilitätspreis 2024 ausgezeichneten Projekten finden Sie unter www.vcoe.at/mobilitaetspreis.

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VCÖ warnt vor negativen Folgen einer Helmpflicht für Elektrofahrräder und E-Scooter

VCÖ (Wien, 21. August 2025) – Die Mobilitätsorganisation VCÖ warnt vor den negativen Auswirkungen einer Helmpflicht fürs Fahren mit Elektrofahrrädern und E-Scootern. Damit würden Unfallopfer automatisch Teilschuld bei Unfällen bekommen, sobald sie keinen Helm tragen, sogar dann, wenn sie von einem  Raser oder Alkolenker niedergefahren werden. Eine Helmpflicht würde zudem das Ende von E-Bike- und E-Scooter-Sharing bedeuten und damit das Mobilitätsangebot für die Bevölkerung verringern. Vor allem aber gibt es deutlich wirksamere Maßnahmen, um die Sicherheit für das Fahren mit Elektrofahrrädern und mit E-Scootern zu erhöhen, betont der VCÖ. Neben einer Bewusstseinskampagne für das Helmtragen, ist vor allem die Infrastruktur für den Radverkehr rasch und deutlich zu verbessern.

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VCÖ: Heuer bereits 55 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen – plus 25 Prozent

VCÖ (Wien, 14. August 2025) – Die Zahl der tödlichen Motorradunfälle ist heuer in Österreich stark gestiegen: Seit Jahresanfang kamen bereits 55 Motorradfahrer im Straßenverkehr ums Leben, um elf mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Im Vorjahr hat sich die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer von 44 Mitte August auf 83 bis zum Jahresende fast verdoppelt. Der Großteil der tödlichen Motorradunfälle passiert auf Freilandstraßen. Auch insgesamt ist die Zahl der Verkehrstoten in Österreich statt zu sinken heuer deutlich gestiegen. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen Ablenkung und nicht angepasste Geschwindigkeit.

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