VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 2025

Bus fährt durch eine grüne steirische Landschast

Mit der Regionalbus-Anschlusssicherung steigert der Verkehrsverbund Steiermark die Verlässlichkeit im Öffentlichen Verkehr und wurde dafür mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Österreich ausgezeichnet. Zwölf weitere Projekte wurden prämiert.

Anschlussverbindung garantiert

Regionalbusse sind eine wichtige Säule für die Mobilität der Bevölkerung in den Regionen. Sie erbringen rund 45 Prozent der Angebotskilometer im Nah- und Regionalverkehr. In der Steiermark wurde vom Verkehrsverbund Steiermark gemeinsam mit neun Verkehrsunternehmen ein innovatives System für die Anschlusssicherung umgesetzt. Buslenkerinnen und Buslenker erhalten über eine zentrale Leitstelle automatisch eine Nachricht, wenn sie auf einen verspäteten Zubringer warten sollen. Fahrgäste können via App und Onlineportal abfragen, ob die Anschlussverbindung wartet. Zudem werden die Fahrgäste im wartenden Bus per Innenmonitor informiert. In der Testphase wurden über 90 Prozent der definierten 3.000 Anschlüsse korrekt gesichert. Seit Einführung der Anschlusssicherung sind Beschwerden über versäumte Anschlüsse stark zurückgegangen. „Wenn einem der Bus vor der Nase davonfährt, dann ist das eines der ärgerlichsten Erlebnisse für Fahrgäste. Umso erfreulicher ist es, wenn Maßnahmen gesetzt werden, dass Regionalbusse warten“, gratuliert VCÖ- Geschäftsführerin Ulla Rasmussen zum Gesamtsieg beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich, der unter dem Motto „Zukunftsfit für Stadt und Land“ stand. 363 Projekte wurden heuer beim VCÖ-Mobilitätspreis eingereicht, Österreichs größtem Wettbewerb für umweltverträgliche Mobilität und nachhaltigen Güterverkehr, der in Kooperation mit dem Mobilitätsministerium und den ÖBB durchgeführt wird. Zwölf weitere vorbildliche Projekte wurden in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.

Eine Straße für Kinder

Beim Projekt TIKTAK Galilei wurde der Straßenraum neu gedacht. Masterstudierende der Architektur und Raumplanung der TU Wien haben an der Neugestaltung der Galileigasse in Wien-Alsergrund mitgearbeitet. Obwohl von einer Schule und einem Kindergarten gesäumt, war die Straße vom Autoverkehr dominiert und wenig sicher. Die Studierenden entwarfen Vorschläge für Möblierung, Begrünung und Straßenbemalung. Im Sommer 2024 wurde die Gasse temporär als Fußgängerzone umgestaltet – ein erster Schritt zu einer kindgerechten, sicheren und grünen Nachbarschaft und damit Gewinner in der von Woom unterstützten Kategorie „Kindgerechtes Verkehrssystem“.

Nachhaltige Mobilität für Gäste

Seit Mai 2025 bietet Salzburg mit dem Guest Mobility Ticket eine einfache und nachhaltige Mobilitätslösung für Übernachtungsgäste. Das Ticket ermöglicht während des gesamten Aufenthalts die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel im Bundesland. Finanziert über einen geringen Mobilitätsbeitrag von 0,50 Euro pro Nacht erhalten Gäste das Ticket automatisch beim Check-in. Das Angebot erleichtert Gästen den Zugang zum Öffentlichen Verkehr und reduziert die hohe Belastung durch den touristischen Autoverkehr. Dafür wurde das Projekt in der von Bikeleasing unterstützten Kategorie „Mobilitätsmanagement“ ausgezeichnet.

Mobilität für ältere Menschen

Ältere Menschen im ländlichen Raum haben oft Schwierigkeiten alltägliche Wege ohne eigenes Auto zu bewältigen. Die DAVNE Nachbarschaftshilfe vermittelt Fahrten zwischen Personen mit Mobilitätsbedarf und Fahrenden, die diese Wege ohnehin zurücklegen. Das schont Umwelt und Ressourcen. Gleichzeitig werden soziale Kontakte gefördert. Die Vermittlung erfolgt über eine Koordinatorin sowie eine App, die Bedürfnisse und Fahrmöglichkeiten optimal verknüpft. Dafür wurde das Projekt in der vom Sozialministerium unterstützten Kategorie „Generationengerechte, sozial inklusive und barrierefreie Mobilität“ ausgezeichnet.

Mobil in der Region

Vernetzte, öffentliche Mobilität im ländlichen Raum an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr für Einheimische und Gäste bietet das Projekt SMILE24 in Schleswig-Holstein. Das schafft Teilhabe für Personen, die nicht mit dem eigenen Auto unterwegs sein wollen oder können und entlastet touristische Hotspots von Staus und Parkplatzproblemen. Dafür gewinnt das Projekt in der Kategorie „Internationale Vorbildprojekte“.

Informationen zu allen beim VCÖ-Mobilitätspreis 2025 ausgezeichneten Projekten finden Sie unter www.vcoe.at/mobilitaetspreis.

Der VCÖ-Mobilitätspreis 2025 hat viele Partner

Der VCÖ-Mobilitätspreis ist Österreichs größter Wettbewerb für umweltverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport und wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Mobilitätsministerium, klimaaktiv und den ÖBB vergeben sowie vom Sozialministerium, Bikeleasing und Woom unterstützt. Der VCÖ dankt für die Unterstützung des VCÖ-Mobilitätspreises 2025 in den Bundesländern: Land Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg, Stadt Wien sowie Energie Steiermark, Gesiba, Holding Graz, Kärntner Linien, KELAG, Oberösterreichischer Verkehrsverbund, Rhomberg, Salzburg Linien, TIWAG, Verkehrsverbund Steiermark, Verkehrsverbund Vorarlberg und Verkehrsverbund Ost-Region VOR.

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VCÖ: Radverkehr in Wien ist heuer im 1. Halbjahr auf neuen Rekordwert gestiegen

VCÖ (Wien, 16. Juli 2022) – In Wien wird immer mehr mit dem Fahrrad gefahren, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Bei 13 Radverkehrszählstellen, die es auch bereits in den vergangenen vier Jahren gab, waren im ersten Halbjahr in Summe 4,48 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs, um 90.000 mehr als im 1. Halbjahr 2021 und sogar um 750.000 mehr als vor der Covid19-Pandemie im 1. Halbjahr 2019. Der VCÖ fordert mehr Platz für die Wienerinnen und Wiener zum Radfahren. Da im Sommer der Radverkehr in Wien steigt und der Autoverkehr sinkt, können mit temporären Radweg-Verbreiterungen Engstellen rasch beseitigt werden.

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Foto: Sarah Duit

Hitzewellen nehmen zu

Durch die Erderhitzung nehmen Wetterextreme, wie Starkregen, Stürme und, wie derzeit stark bemerkbar, Hitze zu. Im Zeitraum der Jahre 1971 bis 1991 gab es in den meisten Österreichischen Landeshauptstädten fünf bis elf Hitzetage mit über 30 Grad. Zwischen den Jahren 1991 bis 2020 waren es bereits 16 bis 22 Hitzetage und Höchstwerte bei über 40. Eine Studie der ETH Zürich rechnet in Wien im Jahr 2050 mit Temperaturen wie heute im nordmazedonischen Skopje. Für Kärnten wird bis zum Jahr 2100 mit einem Anstieg von bis zu 4,2 Grad Celsius im Jahresmittel gerechnet. Das hat gravierende Folgen. Mit der Zunahme von Hitzetagen treten auch vermehrt gesundheitliche Risiken auf.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash