Verkehr in Europa

Wasserstoff sparsam einsetzen

Von Ulla Rasmussen VCÖ-Verkehrspolitik

Die Europäische Kommission hat eine Wasserstoff-Strategie präsentiert. Das Gute daran: Der Bedarf für grünen Wasserstoff wird unterstrichen. Das Schlechte daran: Es wird nicht ausschließlich von Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen geschrieben, sondern auch von „low-carbon“ Wasserstoff. Und dann sind wir schnell wieder in der mühsamen Definitionsmühle, die wir von der Agro-Kraftstoff-Beimischung kennen: Was ist low-carbon? Welche unbeabsichtigten Effekte werden berücksichtigt? Und wie low-carbon muss es sein, um zum Ziel beizutragen? Denn das Entscheidende ist: Trägt eine Maßnahme tatsächlich zur Reduktion der Treibhausgasemissionen bei? Die Strategie skizziert mehrere Einsatzmöglichkeiten des Wasserstoffs und erfreulicherweise ist der Pkw-Bereich nicht dabei. Der Fokus wird vor allem auf Schifffahrt und Flugverkehr gelegt, wo der batterie-elektrische Antriebe keine Option zur Dekarboniserung sind. Das ist wichtig, denn naturverträglich erzeugte, erneuerbare Energie ist ein wertvolles Gut und wir haben damit sorgsam umzugehen. Das heißt wegen des schlechten Nutzungsgrades im Vergleich zum batterie-elektrischen Antrieb, dass Wasserstoff und E-Fuels im Verkehr nur dort zu verwenden sind, wo es anders wirklich nicht geht. Aus heutiger Sicht eben in Schifffahrt und Flugverkehr.

Ihre Meinung dazu an ulla.rasmussen@vcoe.at

Zurück zur Übersicht

Was die ökosoziale Steuerreform mit Öffentlichem Verkehr zu tun hat

Der Öffentliche Verkehr ist somit das zentrale Rückgrat für ein klimaverträgliches Verkehrssystem. Es stellt sich die Frage: Wie kann es gelingen, einen möglichst großen Anteil des Pkw-Verkehrs auf die Öffis zu verlagern? Dazu hat der VCÖ rund 250 Fachleute aus über 150 Organisationen mit Mobilitätsbezug aus den Bereichen Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft befragt.

Mehr dazu
Grafik: VCÖ 2021

Mobilitätsgespräch 2021: Entwurf einer klimaverträglichen Gesellschaft

Das EU-weite Ziel liegt vor: Bis zum Jahr 2030 zumindest 55 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als im Jahr 1990 und bis zum Jahr 2050 sogar vollkommen klimaneutral sein. Jedoch ist es mit nur der Zielsetzung allein nicht getan. Es braucht eine Vision, wie eine klimaverträgliche Gesellschaft ausschauen kann und dann viele Schritte und Kooperation und Innovation in unterschiedlichen Bereichen. Einige dieser unterschiedlichen Bereiche kamen am Freitag den 9. Juli 2021 auf Einladung von ÖBB und VCÖ zum Mobilitätsgespräch 2021 zusammen.

Mehr dazu
Foto: ÖBB / Marek Knopp