Verkehr in Europa - Jahrzehnt der Schiene

Von Ulla Rasmussen VCÖ-Verkehrspolitik

Das Jahr 2021 wurde zum Europäischen Jahr der Schiene erklärt. Das lenkt den politischen Fokus auf das Potenzial der Schiene. Diese Entscheidung ergänzt den Green New Deal im Verkehrssektor, der auch einen Fokus auf den Schienenverkehr legt und hoffentlich einiges an Ausbau und Verbesserung des internationalen Schienenverkehrs in Europa ermöglichen wird. Die Unterstützung ist notwendig, denn die Vorteile des Schienenverkehrs bei Treibhausgas-Emissionen, Platzverbrauch und Sicherheit haben sich noch nicht europaweit durchgesetzt. Zum Teil liegt es am System Bahn selbst. Viele Bahnunternehmen waren zu sehr damit beschäftigt, sich gegen andere Bahnunternehmen abzuschotten, anstatt durch Offenheit und Kooperationen das Produkt internationale Zugreise attraktiver zu machen. Das ändert sich gerade langsam und hoffentlich wird es bald möglich sein, internationale Bahntickets ähnlich einfach wie ein Flugticket zu buchen. Gleichzeitig muss an den Wettbewerbsnachteilen gegenüber dem Straßen- und dem Luftverkehr gearbeitet werden, etwa am flächendeckenden Infrastrukturbenützungsentgelt der Bahn versus lückenhafter Lkw-Maut, an Verkehrssicherheitsbestimmungen sowie an der unterschiedlichen Besteuerung von Tickets wie auch der benötigten Energie. Um den Verkehrssektor bis zum Jahr 2050 zu dekarbonisieren, braucht es eine massive Verlagerung von Straße und Luft auf die Schiene. Ein Jahr der Schiene kann nur der Anfang sein, damit es das Jahrzehnt der Schiene wird!

Ihre Meinung dazu an ulla.rasmussen@vcoe.at

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VCÖ und Stadträtin Sima: Wiener*innen heute nachhaltiger mobil als vor 20 Jahren - 20. VCÖ-Mobilitätspreis Wien gestartet

VCÖ (Wien, 10. April 2024) - Viele Wienerinnen und Wiener sind nachhaltig mobil: Neun von zehn fahren zumindest gelegentlich mit den Öffis, mehr als die Hälfte nutzt das Fahrrad als Verkehrsmittel. Mit 74 Prozent legen die Wienerinnen und Wiener insgesamt fast dreimal so viele Alltagswege zu Fuß, mit Öffis und Fahrrad zurück wie mit dem Auto, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die Ausgangslage ist also gut, dennoch gibt es natürlich auch in Wien noch Potenzial für mehr nachhaltige Mobilität. Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis Wien steht deshalb unter dem Motto "Mobilität nachhaltig verbessern", der heute von Stadträtin Ulli Sima, dem VCÖ und den ÖBB gestartet wurde. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht nur Treibhausgase reduziert, sondern auch Kosten. Im Nachhaltigkeit-Check der Mobilität stehen bewegungsaktive Mobilität sowie der Öffentliche Verkehr am Podest.

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Foto: Sarah Duit

VCÖ: In Österreichs Landeshauptstädten ist Verkehr für ein Drittel der versiegelten Flächen verantwortlich

VCÖ (Wien, 21. März 2024) – In Österreichs Landeshauptstädten sind Verkehrsflächen für ein Drittel der versiegelten Flächen verantwortlich, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Versiegelte Flächen, wie Straßen und Parkplätze, heizen sich an Hitzetagen besonders stark auf und verschärfen für die Bevölkerung die gesundheitsschädliche Hitzebelastung. Gehsteige, die in der prallen Sonne liegen, werden für viele, wie etwa ältere Menschen oder chronisch Kranke unbenützbar, ihre Mobilität wird damit eingeschränkt. Der VCÖ betont, dass es verstärkte Maßnahmen braucht, um den öffentlichen Straßenraum an den Klimawandel anzupassen.

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