Verkehrsberuhigte Nachbarschaften in Großbritannien

Foto: Verkehrsberuhigte Nachbarschaft in Großbritannien.

Low Traffic Neighbourhoods (LTN) sind Wohngebiete, in denen der Autoverkehr auf Anwohnerinnen und Anwohner beschränkt ist. In Großbritannien gibt es bereits mehr als 25.000 dieser Zonen. In London zeigte sich, dass sich in diesen Gebieten die Anzahl der durch Verkehrsunfälle Verletzten halbiert hat. In Waltham Forest, Vorreiter bei den äußeren Bezirken Londons, sind bereits fast die Hälfte der Wohngebiete LTN-Zonen mit wenig Verkehr und mit mehr neu gebauten Radwegen. Die Bewohnerinnen und Bewohner aus Waltham Forest gehen pro Woche im Schnitt um 115 Minuten pro Person mehr zu Fuß und fahren um 20 Minuten mehr mit dem Rad, der Autobesitz ist um sieben Prozent gesunken.

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VCÖ-Magazin 2021-03 30 Jahre VCÖ-Mobilitätspreis für die Verkehrswende

Die Verkehrswende wird nicht eine große Lösung sein, sondern viele kleine Lösungen, die sich summieren. Lösungen, wie sie der VCÖ-Mobilitätspreis, Österreichs größter Wettbewerb für ökologisch verträgliche Mobilität, jährlich auszeichnet. Dieser begeht heuer sein 30-jähriges Jubiläum.

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Menschengerechtes Verkehrssystem heißt: Tempo 30 innerorts zum Standard machen

Im Jahr 1992 war die Stadt Graz mit der Umsetzung von flächendeckendem Tempo 30 mit Ausnahme der Hauptstraßen internationale Vorreiterin. Zahlreiche Städte in Österreich, etwa Dornbirn, Leoben und Mödling sowie international, wie Grenoble, Helsinki, Lille, Zürich oder Barcelona sind dem Beispiel gefolgt. Zuletzt setzte Brüssel zu Beginn des Jahres 2021 Tempo 30 im verbauten Gebiet als Standard, Tempo 50 wurde zur beschilderten Ausnahme. Im Jahr 2020 wurde in den Niederlanden im Parlament beschlossen, flächendeckend Tempo 30 einführen zu wollen. Seit 11. Mai 2021 ist dies in Spanien als erstem EU-Staat Realität, landesweit gilt Tempo 30 im Ortsgebiet auf Straßen mit einer Kfz-Fahrbahn je Richtung, Tempo 20 auf Straßen mit nur einer Fahrbahn. In Österreich wird derzeit an einer Reform der Straßenverkehrsordnung (StVO) gearbeitet. Es lässt sich mit Hinblick auf die lokale Lebensqualität sowie Verkehrssicherheit kaum begründen, warum Österreich dem spanischen Beispiel nicht folgen sollte.

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Grafik: VCÖ 2021