Vom Parkplatz zum Aufenthaltsort in Tulln

Visualisierung Projekt Stadtplatz Tulln

Der Nibelungenplatz im Stadtzentrum von Tulln war bisher ein Parkplatz. Im Jahr 2021 beschloss der Gemeinderat, den Platz zu einem begrünten, einladenden Treffpunkt umzugestalten. Nach einem umfassenden Bürgerbeteiligungsprozess und detaillierter Planung wird der Platz nun ab dem Jahr 2024 statt einem Parkplatz ein Ort zum Verweilen sein. Insgesamt werden die Parkplätze von 211 auf 54 reduziert. Die Fläche wird zu 71 Prozent versickerungsoffen und weitere 23 Prozent versickerungsfähig gestaltet – etwa durch viele Grünanlagen, Kies und Pflastersteine. Dadurch können die neuen Bäume auch auf genügend gespeichertes Wasser zugreifen, um mit großen Kronen für Beschattung zu sorgen. Ein Nebelspiel sowie die Bewässerung der Grünflächen werden digital gesteuert, um den Wasserverbrauch zu minimieren.

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Platz für Fortbewegung und Aufenthalt schaffen

Von vielen unbemerkt hat die Dominanz des Autos in den letzten Jahrzehnten auch den Sprachgebrauch geprägt. Beispielsweise wird von "Straßensperren" gesprochen, wo eigentlich eine Straßenöffnung für multifunktionale Nutzung und Belebung gemeint ist, oder von "Parkplatzverlust", wo ein Raumgewinn erreicht wird. Dass der Straßenraum als öffentlicher Aufenthalts-, Sozial- und Spielraum in den letzten Jahrzehnten zunehmend dem hohen Platzbedarf vor allem abgestellter privater Pkw geopfert wurde, fällt heute kaum mehr auf. Doch es zeichnet sich ein Bewusstseinswandel ab. Einige Städte setzen bereits Maßnahmen, um Kfz-Privilegien abzubauen und so für die Menschen Raum zurückzugewinnen. Amsterdam will bis zum Jahr 2025 mehr als 11.000 Abstellplätze sukzessive entfernen, und in Bern soll die Hälfte der 17.000 innerstädtische Abstellplätze für andere Nutzungen geöffnet werden.

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