Zwölf Prozent Radverkehr im nordischen Winter

Foto: Drei radfahrende und eine gehende Person überqueren im Winter eine Brücke in Oulu

Schon seit den 1970er-Jahren fokussiert sich die Stadt Oulu (rund 200.000 Einwohnerinnen und Einwohner) in Finnland darauf, dem Radverkehr ausreichend Platz zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2020 umfasste das Radwegenetz bereits 845 Kilometer und jährlich kommen weitere 10 bis 20 Kilometer hinzu. Werden im Sommer über 30 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad gefahren, sind es im langen, kalten Winter noch immer zwölf Prozent. Entscheidend sind dafür die sichere Infrastruktur und der Winterdienst. Die Räumfahrzeuge rücken nach Bedarf rund um die Uhr aus. Bei Schneefall werden die Radwege morgens vor sieben Uhr präpariert. Ein Großteil der Radwege ist beleuchtet. An stark befahrenen Straßen gibt es für Gehende und Radfahrende Unterführungen, etwa 200 im gesamten Stadtgebiet. Die Radwege sind meist vom Kfz-Verkehr getrennt und mit 3,5 bis 6 Meter Breite ausreichend dimensioniert. Durch die bauliche Trennung ist die Fahrbahn auch bei Schnee sichtbar und breite Grünstreifen zwischen Straße und Radweg bieten Platz, den Schnee zu häufen.

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Verkehrsberuhigung schafft Raum für aktive Mobilität

Menschen werden durch zu hohe Geschwindigkeiten und viel Kfz-Verkehr nicht nur gefährdet, sondern auch in ihrer Mobilität eingeschränkt. Verkehrsberuhigung schafft mehr Platz für aktive Mobilität und damit einen Mehrwert für Klimaschutz, Gesundheit und Lebensqualität.

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Verkehrsberuhigte Straße in Spanien

VCÖ: Im Vorjahr mehr als doppelt so viele Fahrräder verkauft wie Pkw – „Fahrradland Österreich zum Radfahrland machen!“

VCÖ (Wien, am 1. Juni 2023) – Im Vorjahr wurden in Österreich 506.159 neue Fahrräder verkauft und damit mehr als doppelt so viele wie Pkw. Der Radverkehr ist in Österreich ein stark wachsender Wirtschaftsfaktor, macht der VCÖ anlässlich des Welttags des Fahrrads am 3. Juni aufmerksam. Es wurden im Vorjahr sieben Mal so viele Elektrofahrräder wie Elektroautos verkauft. Die Voraussetzungen für mehr Radverkehr sind in Österreich gut: Drei von vier Haushalten besitzen mindestens ein funktionstüchtiges Fahrrad, vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer. Großen Aufholbedarf gibt es jedoch bei der Rad-Infrastruktur. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert eine Infrastrukturoffensive für den Radverkehr.

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