VCÖ: Auch in der Mobilität ist verstärktes Energiesparen nötig

VCÖ: "Zu hoher Treibstoffverbrauch befeuert Klimakrise und Teuerung"

VCÖ (Wien, 12. September 2022) - Bewusstseinsbildende Maßnahmen wie die heute präsentierte Energiespar-Kampagne sind wichtig, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Auch im Mobilitätsbereich belastet der nach wie vor zu hohe Spritverbrauch der Fahrzeuge sowohl die Haushalte als auch die Umwelt. Die Mobilitätsorganisation VCÖ drängt daher auf verstärkte politische Maßnahmen, wie niedrigere Tempolimits, die Abschaffung von Steuerbegünstigungen für Firmenwagen mit Verbrennungsmotor sowie verstärkte Anreize für Unternehmen, betriebliches Mobilitätsmanagement umzusetzen.

"Der viel zu hohe Treibstoffverbrauch des Verkehrs befeuert sowohl die Klimakrise als auch die Teuerung. Deshalb braucht es auch verstärktes Energiesparen im Mobilitätsbereich. Wir brauchen rasch verstärkte Maßnahmen, die als Spritverbrauchbremse wirken", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Schnell und ohne teure Investitionen umsetzbar sind niedrigere Tempolimits. Das Umweltbundesamt hat im Sachstandbericht Mobilität im Jahr 2019 das Reduktionspotenzial von Tempo 100 statt 130 auf Autobahnen und Schnellstraßen mit 460.000 Tonnen CO2 angegeben, das entspricht einer Reduktion des Spritverbrauchs um rund 180 Millionen Liter pro Jahr und einer Ersparnis bei heutigen Spritpreisen von 360 Millionen Euro, macht der VCÖ aufmerksam. Der VCÖ erinnert daran, dass auch im November 1973 als Reaktion auf die erste Ölkrise unter dem damaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky temporär Tempo 100 auf Autobahnen eingeführt wurde. Zudem spricht sich der VCÖ für Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen aus.

Zudem sind die umweltschädlichen Förderungen, die auch den Energieverbrauch in die Höhe treiben, rasch zu beenden. Dazu zählt auch die Steuerbegünstigung von Firmenwagen mit Verbrennungsmotor. Einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Mobilitätskosten und Verringerung des CO2-Ausstoßes können Betriebe und Unternehmen mit Mobilitätsmanagement leisten. Für Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten sollte Mobilitätsmanagement verpflichtend werden.

Sehr teuer kommt auch der Trend der Autohersteller zu schweren und übergewichtigen Auto-Modellen. Wäre das 3-Liter Auto, das die Autoindustrie schon Anfang der 90er Jahre versprochen hat, heute Standard, wäre sowohl die Tankrechnung als auch der CO2-Ausstoß der Autos heute halb so hoch, verdeutlicht die Mobilitätsorganisation VCÖ. Der reale Verbrauch der Diesel-Pkw von Österreichs Haushalten ist seit dem Jahr 2000 um nur einen halben Liter auf 6,5 Liter pro 100 Kilometer gesunken.

Zurück zur Übersicht

VCÖ zu Energiegipfel: Verkehr aus Erdölfalle befreien

VCÖ (Wien, 12. März 2022) – Der VCÖ begrüßt den von Bundeskanzler Karl Nehammer für Sonntag einberufenen Energiegipfel. Die stark steigenden  Energiepreise führen für Haushalte zu stark steigenden Heizkosten. Im Mobilitätsbereich sind nun rasch Maßnahmen umzusetzen, die den Verkehr aus der Erdölabhängigkeit rausholen. Mehr öffentliche Verkehrsverbindungen, für das Radfahren und Gehen mehr Platz schaffen sowie Fahrgemeinschaften forcieren. Unternehmen können mit Öffi-Jobtickets und Jobräder sowie mehr Homeoffice die Beschäftigten beim Spritsparen unterstützen. Als sozial ausgewogene Maßnahme sind auch temporär reduzierte Tempolimits eine rasch wirksame Maßnahme, um die Spritkosten zu reduzieren.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

VCÖ fordert Maßnahmenpaket zur Reduktion der Erdölabhängigkeit des Verkehrs

VCÖ (Wien, 10. März 2022) – Angesichts der stark steigenden Spritpreise fordert der VCÖ die rasche Umsetzung eines Maßnahmenpakets, um die Erdölabhängigkeit des Verkehrs zu reduzieren. Im Vorjahr wurden im Schnitt jede Woche über 180 Millionen Liter Diesel und Benzin in Österreich getankt. Der VCÖ betont, dass bereits kurzfristig der Verbrauch deutlich reduziert werden kann. Wirksame Maßnahmen sind unter anderem zusätzliche Öffi-Verbindungen, Pop-Up-Radwege in Städten, temporär reduzierte Tempolimits sowie die Umsetzung der im Regierungsprogramm verankerte Mobilitätsgarantie.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit