VCÖ: Auf Schneefahrbahn vervielfacht sich der Bremsweg!

VCÖ: Im Vorjahr bei winterlichen Fahrverhältnissen im Vorjahr 982 Verletzte und 7 Todesopfer

Foto wal_172619 auf Pixabay

VCÖ (Wien, 24. November 2025) – Der Winter gibt in Österreich ein Stelldichein. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist daraufhin, dass sich bei Schneefahrbahn der Bremsweg vervielfacht. Im Vorjahr wurden in Österreich bei Verkehrsunfällen bei winterlichen Fahrverhältnissen 982 Menschen verletzt und sieben Menschen getötet. Der VCÖ erinnert daran, dass bei Schneefahrbahn das Tempo unbedingt deutlich zu reduzieren und ein größerer Sicherheitsabstand einzuhalten ist. Und: Wenn möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

Bei winterlichen Fahrverhältnissen steigt das Unfallrisiko. Im Vorjahr wurden in Österreich bei Verkehrsunfällen bei winterlichen Fahrverhältnissen 982 Menschen verletzt und sieben Menschen getötet, weist der VCÖ auf Daten der Statistik Austria hin. Mit 184 verunglückten die meisten in Oberösterreich, vor Tirol (162) und der Steiermark (158). Im Vorjahr waren die Wintermonate milder, es fiel vergleichsweise wenig Schnee. Entsprechend niedriger war die Zahl der Unfälle. Anders im Jahr 2023, als 1.513 Personen im Straßenverkehr bei winterlichen Fahrverhältnissen verletzt wurden und 14 Menschen ums Leben kamen. Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Jahren in Österreich bei winterlichen Fahrverhältnissen 2.495 Menschen verletzt und 21 Menschen kamen ums Leben, informiert der VCÖ. 75 Prozent der Verunglückten waren Pkw-Insassen.

„Der Bremsweg verlängert sich auf Schneefahrbahnen massiv. Als Faustregel gilt: Bei Schneefahrbahn das Tempo um die Hälfte reduzieren, großen Sicherheitsabstand einhalten und volle Konzentration auf den Straßenverkehr, also auch Hände weg vom Handy während des Fahrens“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Wie wichtig es ist, langsamer und aufmerksamer zu fahren zeigen die folgenden Beispiele: Bei Tempo 50 verlängert sich der Anhalteweg (Reaktionsweg plus Bremsweg) bei winterlichen Fahrverhältnissen fast um das Dreifache von rund 21 Meter bei trockener Fahrbahn auf rund 58 Meter bei Schneefahrbahn, bei Glatteis sogar auf rund 75 Meter. Bei Tempo 80 nimmt der Anhalteweg von knapp mehr als 40 Meter bei trockener Fahrbahn auf fast 140 Meter bei Schneefahrbahn und auf rund 180 Meter bei Glatteis zu. Der VCÖ empfiehlt, Autofahrten möglichst zu vermeiden und wenn möglich auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Für alle, die bei winterlichen Verhältnissen mit dem Rad fahren, hat der VCÖ Tipps zusammengestellt: Bei Schneefahrbahn Sattel etwas tiefer stellen und Reifendruck verringern. Langsamer fahren, frühzeitig und maßvoll bremsen, nicht abrupt bremsen. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist eine gut funktionierende Beleuchtung enorm wichtig. „Sehr wichtig ist, dass die Radwege rasch vom Schnee geräumt werden, damit die Radfahrerinnen und Radfahrer nicht auf die Fahrbahn ausweichen müssen“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Gerade bei schwierigen Fahrbedingungen gilt umso mehr: Aufeinander Rücksicht nehmen, vorausschauend und aufmerksam fahren.

VCÖ: Anhalteweg verlängert sich bei winterlichen Fahrverhältnissen massiv (Anhalteweg = Reaktionszeit plus Bremsweg)

30 km /h
Trockene Fahrbahn: 10 Meter
Winterliche Fahrverhältnisse: 23 Meter
Geschwindigkeit nach 10 Meter: 26 km /h

50 km/h
Trockene Fahrbahn: 21 Meter
Winterliche Fahrverhältnisse: 58 Meter
Geschwindigkeit nach 21 Meter: 44 km /h

80 km/h
Trockene Fahrbahn: 43 Meter
Winterliche Fahrverhältnisse: 139 Meter
Geschwindigkeit nach 43 Meter: 70 km /h

100 km/h
Trockene Fahrbahn: 62 Meter
Winterliche Fahrverhältnisse: 212 Meter
Geschwindigkeit nach 62 Meter: 88 km /h

130 km/h
Trockene Fahrbahn: 98 Meter
Winterliche Fahrverhältnisse: 351 Meter
Geschwindigkeit nach 98 Meter: 115 km /h

Quelle: VCÖ 2025

Zurück zur Übersicht

VCÖ: Im Vorjahr mehr als 25.000 beim Handy-Telefonieren am Steuer erwischt - stark erhöhte Unfallgefahr durch Handy am Steuer

VCÖ (Wien, 31. Mai 2022) – Das stark erhöhte Unfallrisiko durch Handy-Telefonieren am Steuer wird nach wie vor von vielen unterschätzt. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass im Vorjahr in Wien 25.000 Lenkerinnen und Lenker beim verbotenen Handy-Telefonieren am Steuer von der Exekutive erwischt wurden, rund fünfmal so viele wie Alko-Lenker. Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille, verdeutlicht der VCÖ. Der VCÖ fordert die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem und verstärkte Kontrollen.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

VCÖ-Analyse: Autoverkehr auf Autobahnen und Schnellstraßen noch deutlich unter Vor-Pandemie-Niveau

VCÖ (Wien, 20. Mai 2022) – Im Vergleich zu den von Lockdowns geprägten Jahren 2020 und 2021 hat der Autoverkehr auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen heuer zugenommen. Im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Jahres 2019 war die Verkehrsbelastung aber deutlich niedriger, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Bei jeder dritten Zählstelle beträgt der Rückgang mehr als zehn Prozent. Dämpfend wirken die gestiegenen Spritpreise, im Raum Wien zusätzlich auch die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert mehr Bahn- und Busverbindungen sowie verstärktes betriebliches Mobilitätsmanagement. Zudem schlägt der VCÖ für Autobahnen in Ballungsräumen nach internationalem Vorbild Schnellbusse mit eigener Busspur vor.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit