VCÖ: Ausstieg aus Verbrennungsmotor bei Neuwagen muss früher passieren, um Klimaziele erreichen zu können

VCÖ: Erdölverbrauch des Verkehrs befeuert Klimakrise und Teuerung

VCÖ (Wien, 8. Juni 2022) – Der heute vom EU-Parlament beschlossene Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bei Neuwagen ist die Voraussetzung dafür, dass die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs im nötigen Ausmaß reduziert werden, betont der VCÖ. Die Klimakrise kann aber nur bewältigt werden, wenn schon vor dem Jahr 2035 keine Neuwagen mehr auf den Markt kommen, die Diesel oder Benzin verbrennen. Etliche Hersteller planen daher folgerichtig einen frühzeitigeren Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor.

„Der massive Erdölverbrauch des Verkehrs befeuert aktuell die Teuerung, führt dazu, dass jedes Jahr allein aus Österreich viele Milliarden Euro an despotische Regime fließen und heizt die Erderhitzung weiter an. Je früher der Ausstieg aus Diesel und Benzin gelingt, umso besser für die Bevölkerung, für die Umwelt und die Wirtschaft“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer zum heutigen Beschluss des EU-Parlaments fest. Enttäuschend ist, dass erst im Jahr 2035 kein Neuwagen mehr mit Diesel- oder Benzinmotor auf den Markt kommen soll. Denn Pkw sind rund 15 Jahre im Einsatz, der Ausstieg ab dem Jahr 2035 bedeutet, dass auch noch in den 40iger Jahren Diesel und Benzin in Automotoren verbrannt werden und damit CO2 und gesundheitsschädliche Abgase ausstoßen. "Solange die Bremser das Tempo beim Klimaschutz vorgeben, werden die Klimaschäden massiv zunehmen", weist VCÖ-Expertin Mosshammer auf die Folgen von mangelndem Klimaschutz hin.

Die EU hinkt mit ihrem Beschluss sogar zahlreichen Autoherstellern hinterher. So haben sich beispielsweise Fiat, Ford, Jaguar, Opel und Volvo den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bereits vor dem bzw. bis zum Jahr 2030 zum Ziel gesetzt. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise wird die Nachfrage nach emissionsfreien Technologien global rasch und stark steigen. Österreich hat gute Voraussetzungen sich als Europas Kompetenzzentrum für klimaverträgliche Mobilität zu positionieren und damit Arbeitsplätze zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen, betont der VCÖ.

Die aktuellen Ergebnisse der Klimaforschung zeigt, dass die Erderhitzung schneller als erwartet voranschreitet. „Die Zeit drängt, es braucht beim Klimaschutz mehr Tempo. Im Verkehr heißt das, den Erdölverbrauch massiv zu reduzieren. Neben vermeiden und verlagern des Verkehrs auf klimaverträgliche Mobilität ist der Antriebswechsel zum Elektromotor zentral, um die Klimaziele erreichen zu können“, betont VCÖ-Expertin Mosshammer.

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Tempo 30 in der Stadt rettet Leben

Menschen in Städten sind besonders von den negativen Auswirkungen des Verkehrs betroffen – und das hat auch gesundheitliche Folgen. Abgestellte Autos nehmen in Städten einen großen Teil des öffentlichen Raums ein. Die starke Versiegelung ändert das Mikroklima und erhöht lokal die Hitze nachweislich. Gleichzeitig stellen sowohl durch abgestellte Autos verstellte Straßen und Kreuzungen aufgrund der Sichteinschränkung und die hohen Geschwindigkeiten der fahrenden Fahrzeuge ein Sicherheitsrisiko insbesondere für alle, die zu Fuß, mit Fahrrad oder Roller mobil sind, dar. Verkehr verursacht maßgeblich Schadstoffe in der Luft. Das führt zu Lungenkrankheiten und Einschränkungen wie Atemnot oder Husten. Kopfschmerzen und Schlafstörungen sind nur zwei der vielen Auswirkungen von dauerhaftem Verkehrslärm auf die Gesundheit der Menschen. Eines ist klar, Verkehr beeinträchtigt unsere Gesundheit.

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VCÖ: Mobilität der Wienerinnen und Wiener mit niedrigstem CO2-Ausstoß und geringsten Kosten

VCÖ (Wien, 7. April 2022) - "Verkehrswende umsetzen" ist das Motto des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises Wien, der heute von Mobilitätsstadträtin Ulli Sima, dem VCÖ und den ÖBB gestartet wurde. In keinem Bundesland ist die Bevölkerung so viel autofrei mit Öffis, zu Fuß oder Fahrrad mobil wie in Wien. Die Folge: Die Mobilität der Wienerinnen und Wiener verursacht den niedrigsten CO2-Ausstoß und ist mit Abstand auch am kostengünstigsten, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.

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