VCÖ: Drei von vier Haushalten in Österreich haben ein Fahrrad – Tipps für Fahrrad-Check für alle, die ihre Radfahrsaison starten

Vier von zehn Autofahrten in Radfahrdistanz

VCÖ (Wien, 17. Februar 2023) – Fast drei Millionen Haushalte in Österreich besitzen zumindest ein funktionstüchtiges Fahrrad, informiert der VCÖ. Mit den steigenden Temperaturen nimmt auch die Zahl der Fahrräder im Straßenverkehr zu. Wer beim Radfahren eine Winterpause eingelegt hat, soll vor der ersten Fahrt im neuen Jahr das Fahrrad unbedingt einem Servicecheck unterziehen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ gibt Tipps, worauf bei der Wartung des Fahrrads zu achten ist.

Österreich ist ein Fahrradland, verdeutlicht der VCÖ: Drei von vier Haushalten in Österreich besitzen ein Fahrrad. Im Jahr 2021 wurden mit 490.000 doppelt so viele Fahrräder wie Pkw neu gekauft. Auch wenn zunehmend mehr Menschen das Fahrrad das ganze Jahr über nutzen: Mit steigenden Temperaturen nimmt der Radverkehr zu. Für alle, die eine Winterpause eingelegt haben, ist jetzt der beste Zeitpunkt, das Fahrrad aus dem Keller zu holen.

„Kürzere Strecken mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren, ist eine ideale Möglichkeit, Bewegung in den Alltag zu integrieren und damit Gesundheit und Fitness zu stärken. Wer Kalorien statt Erdöl verbrennt, wird nicht nur den Winterspeck los, sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Vier von zehn Autofahrten in Österreich sind kürzer als fünf Kilometer und damit in guter Radfahrdistanz. Sechs von zehn sind kürzer als zehn Kilometer, was für einige mit herkömmlichem Fahrrad und für viele mit den immer beliebter werdenden Elektro-Fahrräder gut bewältigbar ist.

Nach der Winterpause ist das Fahrrad einem Check zu unterziehen. Neben dem Aufpumpen der Reifen, ist es wichtig, das Funktionieren der Beleuchtung und der Bremsen zu kontrollieren und, ob die Bremsgummis in gutem Zustand sind. Zudem ist die Kette zu reinigen und zu ölen.

Auch bei Fahrrädern, die im Winter im Einsatz waren, ist ein regelmäßiger Fahrrad-Check wichtig. Der VCÖ empfiehlt, das Fahrrad zumindest einmal im Jahr zum Service in ein Fachgeschäft zu bringen. Materialschäden werden beim Service rechtzeitig erkannt. Regelmäßige Wartung verlängert die Lebensdauer eines Fahrrads.

Damit Alltagswege gut mit dem Fahrrad erledigt werden können, sind Gemeinden und Städte gefordert, der Bevölkerung eine gute Rad-Infrastruktur zu bieten. "Vielerorts gibt es noch einigen Aufholbedarf. Ein guter Indikator für die Qualität der Rad-Infrastruktur ist die Anzahl der Familien, die mit dem Fahrrad mobil sind. Ist die Anzahl hoch, ist die Qualität gut, ist die Anzahl niedrig, gibt es noch einiges zu verbessern", erklärt VCÖ-Sprecher Gratzer. Verkehrsberuhigung, Tempo 30 statt 50 sowie ein dichtes Netz von ausreichend breiten Radwegen sind wichtige Maßnahmen, um allen Bevölkerungsgruppen das Radfahren zu ermöglichen.

VCÖ-Tipps für den Fahrrad-Check

  1. Fahrrad reinigen
  2. Bremsen: Sind Bremsseile richtig eingestellt? Sind die Bremsbacken in gutem Zustand?
  3. Beleuchtung: Funktioniert die Beleuchtung (vorne und hinten)?
  4. Kette mit Tuch reinigen und ölen
  5. Ist das Fahrrad mit allen vorgeschriebenen Reflektoren ausgerüstet? (Vorne ein weißer und hinten ein roter Reflektor, die Rückstrahler können in den Scheinwerfer integriert sein; Reflektoren an den Pedalen sowie Speichenreflektoren oder in den Reifen integrierte Reflektorstreifen)
  6. Beim Sattel die richtige Höhe einstellen
  7. Alle Schrauben auf Festigkeit kontrollieren und gegebenenfalls nachziehen
  8. Speichen und Schaltung kontrollieren
  9. Reifen mit ausreichend Luft aufpumpen. Geringerer Rollwiderstand erleichtert das Fahren.
  10. Einmal im Jahr das Fahrrad zum Service in ein Fahrradfachgeschäft bringen.

Quelle: VCÖ 2023

Zurück zur Übersicht

VCÖ: Heuer bereits 55 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen – plus 25 Prozent

VCÖ (Wien, 14. August 2025) – Die Zahl der tödlichen Motorradunfälle ist heuer in Österreich stark gestiegen: Seit Jahresanfang kamen bereits 55 Motorradfahrer im Straßenverkehr ums Leben, um elf mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Im Vorjahr hat sich die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer von 44 Mitte August auf 83 bis zum Jahresende fast verdoppelt. Der Großteil der tödlichen Motorradunfälle passiert auf Freilandstraßen. Auch insgesamt ist die Zahl der Verkehrstoten in Österreich statt zu sinken heuer deutlich gestiegen. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen Ablenkung und nicht angepasste Geschwindigkeit.

Mehr dazu

VCÖ: Im Vorjahr kein tödlicher E-Bike-Unfall auf einer Radverkehrsanlage

VCÖ (Wien, 1. August 2025) – Im Vorjahr gab es österreichweit keinen einzigen tödlichen E-Bike-Unfall auf einem Radweg oder anderen Radverkehrsanlagen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Alle 20 tödlichen E-Bike-Unfälle passierten auf den herkömmlichen Straßen, jedes zweite Todesopfer trug einen Radhelm. Fehlende und mangelhafte Rad-Infrastruktur sind ein großes Sicherheitsrisiko. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert daher verstärkte Investitionen in den Ausbau und die Verbesserung der Rad-Infrastruktur. Als kurzfristig umsetzbare Maßnahme ist mit niedrigerem Tempolimit die Sicherheit zu erhöhen.

Mehr dazu
Foto: Petair Adobe stock 54944874 XL