VCÖ: Erfreulicher Anstieg des Elektroauto-Anteils im 1. Halbjahr -- aber Österreich liegt deutlich hinter der EU-Spitze

VCÖ: Firmenautos mit Verbrennungsmotor und Dieseltreibstoff nicht mehr steuerlich begünstigen

Foto: E-Auto, welches gerade geladen wird, vor einem Feld mit Windrädern

VCÖ (Wien, am 9. Juli 2025) – Die Energiewende bei Pkw geht in Österreich voran, aber das Tempo ist im internationalen Vergleich noch niedrig, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ zu den heute von der Statistik Austria veröffentlichten Zulassungsdaten fest. Im 1. Halbjahr wurden fast doppelt so viele Elektroautos wie Diesel-Pkw neuzugelassen. Der Anteil der Elektroautos ist von 16 Prozent im 1. Halbjahr des Vorjahres auf 22 Prozent gestiegen. Aber Österreich liegt deutlich hinter dem EU-Spitzenreiter Dänemark, wo rund 66 Prozent der Neuwagen Elektroautos sind.

„Die Vorgaben auf EU-Ebene für die Autohersteller haben dazu geführt, dass mehr Elektroautomodelle auf den Markt kommen. Und da das Angebot an Automodellen die Nachfrage bestimmt, macht sich das auch in der Zulassungsstatistik bemerkbar“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Mit 22 Prozent E-Pkw wurde ein neuer Halbjahres-Höchstwert in Österreich erreicht. Doch von der EU-Spitze ist Österreich weit entfernt: In Dänemark sind zwei Drittel der Neuwagen Elektroautos, in den Niederlanden ist jeder dritte Neuwagen ein E-Pkw.

Ein steigender Anteil von Elektroautos an den Neuzulassungen hat für  Österreich mehrere Vorteile: Nicht nur die Abhängigkeit von Erdölimporten sinkt, sondern auch der Energieverbrauch des Verkehrs, weil Elektromotoren effizienter sind und im Schnitt um zwei Drittel weniger Energie benötigen als Diesel- und Benzin-Pkw. Zudem sinken die CO2-Emissionen und ebenso die Luftverschmutzung durch Abgase.

Der Anteil der neuzugelassenen Diesel-Pkw ist von rund 20 Prozent im 1. Halbjahr des Vorjahres auf rund zwölf Prozent gesunken. Die CO2-Bilanz der Diesel-Autos ist schlecht, macht der VCÖ aufmerksam: Im Schnitt stoßen die neuzugelassenen Diesel-Pkw 152,9 Gramm CO2 pro Kilometer aus, um 17 Gramm mehr als die Benzin-Pkw. Zusätzlich verursachen Dieselfahrzeuge mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe, wie Stickoxide und Feinstaub. 80 Prozent der neuen Dieselautos wurden auf Firmen oder andere juristische Personen neuzugelassen, macht der VCÖ aufmerksam. „Damit wird die Energiewende gebremst. Das Steuerprivileg für Firmenautos mit Verbrennungsmotor sollte endlich beendet werden, ebenso sollte Dieseltreibstoff nicht mehr steuerlich begünstigt werden“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Maßnahmen bei Firmenwagen sind ein starker Hebel, um mehr E-Pkw in den für die privaten Haushalte wichtigen Gebrauchtwagenmarkt zu bringen.

Der massive Rückgang bei den Neuzulassungen von Klein-Lkw ist auf die NoVA-Abschaffung für Diesel-Klein-Transporter ab Juli zurückzuführen. „Das ist ein teurer Rückschritt. Damit wird der Umstieg auf Elektro-Transporter gebremst, was wiederum für die Luftqualität in den Städten negativ ist, da die Diesel-Transporter gesundheitsschädliche Abgase wie Stickoxide und Feinstaub ausstoßen“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

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VCÖ: Beschlagnahme von Autos von Extremrasern ist zu begrüßen – Grenze ist aber zu hoch angesetzt

VCÖ (Wien, 26. Februar 2024) – Was in Dänemark und der Schweiz bereits passiert, wird ab 1. März auch in Österreich möglich: Autos von Extremrasern können beschlagnahmt und versteigert werden. Die Mobilitätsorganisation VCÖ sieht darin eine wichtige abschreckende Wirkung. Extremraser sind eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Die Grenzen, ab der eine Beschlagnahme möglich ist, sind aus Sicht des VCÖ zu hoch angesetzt, insbesondere im Ortsgebiet, wo Fußgängerinnen und Fußgänger, Kinder, ältere Menschen unterwegs sind. Neben Maßnahmen gegen Raser ist es aber in Österreich auch nötig, das Bewusstsein zu schärfen, dass Tempolimits einzuhalten sind.

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Foto: Sarah Duit

VCÖ: Autofasten spart Geld, stärkt die Gesundheit

VCÖ (Wien, 13. Februar 2024) – Morgen beginnt die Fastenzeit. Ein breites Bündnis religiöser Gemeinschaften und der VCÖ rufen zum Autofasten auf. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass in Oberösterreich rund jede 12. Autofahrt in fußläufiger Distanz ist, viele Autofahrten sind in Radfahrdistanz. Wer möglichst viele Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, spart zum einen einiges an Geld und kommt zum anderen auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung. Der VCÖ empfiehlt die Fastenzeit zu nutzen, um bewusster mobil zu sein und möglichst oft zu Fuß, mit Fahrrad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil zu sein.

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