VCÖ: Groß-Parkplätze verschärfen Hitze-Belastung – Entsiegelung und Baumpflanzungen vorschreiben

VCÖ: Mehr als 3,5 Millionen Menschen in Österreich durch Hitze stark belastet

VCÖ (Wien, 3. Juli 2025) – Asphalt kann sich an heißen Tagen auf über 60 Grad Celsius aufheizen. Großparkplätze werden an heißen Tagen zu Hitze-Inseln. Das ist direkt am Parkplatz sehr unangenehm und verschärft die Hitzebelastung für die Bevölkerung in der Umgebung. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, dass Groß-Parkplätze entsiegelt und schattenspendende Bäume gepflanzt werden. Laut aktuellstem Mikrozensus der Statistik Austria ist für mehr als 3,5 Millionen Menschen in Österreich Hitze eine Belastung.

Österreich ist auch ein Land vieler großer Autoparkplätze. „Parkplätze sind oft eine Asphaltwüste und heizen sich an Hitzetagen extrem auf. Das verschärft die Hitze-Belastung für die Bevölkerung, die in der Umgebung wohnt. Angesichts der zunehmenden Anzahl an Hitzetagen sind die Parkplätze als Hitze-Inseln durch Entsiegelung und Beschattung zu entschärfen“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

Eine langfristig sehr wirksame Maßnahme sind Bäume. In Österreich fehlen derzeit gesetzliche Vorgaben, dass abhängig von der Anzahl der Abstellplätze auch eine Anzahl an Bäumen zu pflanzen ist. Mehr Bäume auf Parkplätzen schaffen eine win-win Situation. Sie verhindern, dass die Parkplätze sich extrem aufheizen und gleichzeitig können die Autos im Schatten parken, betont der VCÖ.

Hitze ist eine große Gesundheitsgefahr. Die Zahl der Rettungseinsätze nimmt an Hitzetagen deutlich zu. Hitze kann zu Herz-Kreislauf-Problemen, Hitze-Erschöpfung oder einem Hitzschlag führen sowie Herzinfarkte und Schlaganfälle auslösen. Der VCÖ weist darauf hin, dass laut aktuellstem Mikrozensus der Statistik Austria in Österreich die Hitze mehr als 3,5 Millionen Menschen stark belastet. In Wien sind es mit 984.000 die meisten. Aber auch in den Bundesländern ist Hitze für viele eine starke Belastung: In Niederösterreich für 643.000 Menschen, in Oberösterreich für 531.000, in der Steiermark für 456.000, in Tirol für 261.000, in Kärnten für 186.000, in Salzburg für 180.000, in Vorarlberg für 133.000 und im Burgenland für 125.000 Menschen.  

Ein weiterer Faktor, der die lokale Hitze-Belastung verstärkt, ist die Abwärme des Kfz-Verkehrs, insbesondere von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, macht der VCÖ aufmerksam. Wenn es möglich ist, Autofahrten an Hitzetagen vermeiden. Probleme schaffen auch die sogenannten Thermofenster bei Dieselfahrzeugen. Wenn die Abgasreinigung an heißen Tagen nicht und nur eingeschränkt funktioniert, werden mehr Schadstoffe ausgestoßen und verschmutzen die Luft.

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VCÖ: Klimaschädliche Emissionen des Flugverkehrs in Österreich im Vorjahr um 50 Prozent gestiegen

VCÖ (Wien, 10. Mai 2023) – Die klimaschädlichen Emissionen des Flugverkehrs in Österreich sind im Vorjahr um 640.000 Tonnen auf rund 1,9 Millionen Tonnen gestiegen, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Die Treibhausgas-Emissionen des Flugverkehrs lagen im Vorjahr noch um ein Drittel unter dem Höchstwert im Vor-Pandemiejahr 2019. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise sind verstärkte Maßnahmen gegen die steigenden Emissionen des Flugverkehrs nötig, betont der VCÖ. Europa braucht mehr grenzüberschreitende Bahnverbindungen, die Steuerbefreiung von Kerosin ist endlich abzuschaffen. Unternehmen sind gefordert, Geschäftsflüge zu vermeiden, etwa durch Videokonferenzen und die verstärkte Nutzung der Bahn.

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Frankreich: Verbot von Inland-Flügen entlang gut ausgebauter Bahnverbindungen

Frankreich hat einen ersten Schritt zur Reduzierung von Kurzstreckenflügen unternommen. Auf Strecken, die mit regelmäßig verkehrenden Direktzügen innerhalb von zweieinhalb Stunden befahren werden können, dürfen Airlines keine Inland-Flüge mehr anbieten. Ein entsprechendes Gesetz war Bedingung der Regierung Frankreichs als Gegenleistung für Staatshilfen an Air France-KLM während der Covid-19-Pandemie. Konkret betrifft dies im Moment drei Destinationen zwischen dem Flughafen Orly südlich von Paris nach Nantes, Bordeaux sowie Lyon. Durch eine Verbesserung der Zugverbindungen oder ein Anheben der zweieinhalbstündigen Zeitgrenze könnten in Zukunft noch weitere Inland-Flüge auf die Bahn verlagert werden.

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