VCÖ: Herbst ist in Wien eine beliebte Radfahrzeit - Tipps zum sicheren Radfahren

VCÖ: Bewegung beim Radfahren stärkt Gesundheit und Fitness

VCÖ (Wien, 9. Oktober 2025) – Der Herbst ist eine beliebte Radfahrzeit. Im Vorjahr wurden im Oktober bei den 17 aktiven Zählstellen in Wien insgesamt rund 894.000 Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt, um rund 15 Prozent mehr als im März. Und im November waren wiederum täglich um 15 Prozent mehr mit dem Rad mobil als im Februar. Gerade im Herbst stärkt die Bewegung durchs Radfahren die Gesundheit und beugt Erkrankungen vor. Die VCÖ-Tipps fürs sichere Radfahren sind unter anderem aufmerksam und umsichtig fahren und auf gut funktionierende Beleuchtung achten.

„Die Temperaturen sind im Herbst zum Radfahren angenehm. Gerade in der heutigen Zeit, in der Bewegungsmangel ein zunehmendes Problem ist – Stichwort Sitzen ist das neue Rauchen –  ist das Radfahren im Alltag eine große Chance, regelmäßig eine gesunde Portion Bewegung zu bekommen“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Im Vorjahr war der Oktober insgesamt der siebtstärkste Radfahrmonat.

In Wien können noch deutlich mehr Fahrten mit Fahrrad statt Auto zurückgelegt werden. Laut Statistik Austria besitzen 60 Prozent der Haushalte in Wien zumindest ein funktionstüchtiges Fahrrad. Vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer, was eine gute Radfahrdistanz ist. Gelingt es einen Teil der kurzen Autofahrten aufs Rad zu verlagern, heißt das weniger Abgase, weniger Lärm und weniger Staus auf der Straße, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam.

Der Gesundheitsnutzen durch Radfahren ist groß. Wer möglichst oft kurze Strecken mit dem Fahrrad fährt statt im Auto zu sitzen, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem, beugt Erkrankungen vor und baut negative Stresshormone ab. Auch auf das psychische Wohlbefinden wirkt sich die Bewegung beim Radfahren positiv aus.

Wer Kalorien statt Diesel oder Benzin verbrennt, leistet zudem einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. 500 Kilometer im Jahr mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren, vermeidet rund 100 Kilogramm CO2. Und zudem spart man einiges an Geld, gerade auf Kurzstrecken ist der Spritverbrauch sehr hoch, erinnert der VCÖ. Im Schnitt verbraucht ein Auto am ersten Kilometer rund dreimal so viel Sprit wie im Durchschnitt.

Der VCÖ hat Tipps für das sichere Radfahren im Herbst zusammengestellt. Wichtig ist aufmerksames und umsichtiges Fahren. Im Herbst ist besonders auf eine gute Sichtbarkeit zu achten. Bei nicht optimalen Sichtverhältnissen immer mit Licht fahren. Als Rücklicht empfiehlt der VCÖ ein sogenanntes Standlicht, das auch beim Stehen an der Kreuzung weiterleuchtet. Wichtig ist auch, dass das Fahrrad mit den vorgeschriebenen Reflektoren ausgestattet ist: Nach vorne ist ein weißer Rückstrahler vorgeschrieben, nach hinten ein roter, beide dürfen in den Scheinwerfer oder das Rücklicht integriert sein. Neben Rückstrahlern an den Pedalen sind seitlich orange-gelbe Rückstrahler (sogenannte Katzenaugen) oder alternativ dazu reflektierende Reifen vorgeschrieben.

Für die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer ist auch das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmenden wichtig. So wurden im Vorjahr in Österreich laut Statistik Austria 74 Prozent der Unfälle zwischen Fahrrad und Pkw von den Pkw-Lenkenden verursacht. Gerade im Herbst ist es aufgrund der schlechteren Sicht wichtig, langsamer zu fahren. Wie es auch im Paragraph 20 der StVO heißt: „Der Lenker eines Fahrzeugs hat die Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anzupassen.“

Verkehrsberuhigung, mehr Tempo 30 statt 50 und gute Radverbindungen tragen wesentlich dazu bei, dass die Wienerinnen und Wiener häufiger mit dem Rad mobil sein können. „Lücken im Radwegenetz sind zu schließen, Engstellen und Gefahrenstellen rasch zu beseitigen. Dass eine sichere Rad-Infrastruktur rasch und kostengünstig geschaffen werden kann, zeigt der im Juni eröffnete Radweg am Neubaugürtel“, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Hier wird die ehemalige Kfz-Fahrbahn genutzt, Betonleitwände sichern einen baulich getrennten Radweg, womit auch Familien mit Kindern sicher Rad fahren können.  


VCÖ-Tipps zum sicheren Radfahren im Herbst

1. Besonders aufmerksam und umsichtig fahren

2. Auf gute Beleuchtung achten, als Rücklicht ist ein Standlicht zu empfehlen. Sichtbarkeit bringt Sicherheit.

3. Darauf achten, dass das Fahrrad mit den vorgeschriebenen Reflektoren ausgerüstet ist (weißer Rückstrahler nach vorne, roter Rückstrahler nach hinten, beide dürfen in den Scheinwerfer oder das Rücklicht integriert sein; seitliche Rückstrahler oder reflektierende Reifen und Rückstrahler an den Pedalen)

4. Auch helle Kleidung erhöht die Sichtbarkeit

5. Auf gut funktionierende Bremsen achten

6. Die Fahrbahn kann durch nasses Laub rutschiger sein, daher besonders bei Kurven und Brücken achtsam sein. Auch Straßenbahnschienen oder Kanaldeckel sind bei Nässe rutschiger.

7. Reifen mit gutem Profil verbessern die Bodenhaftung.

8. Kette reinigen und ölen oder wachsen. Wer seit dem Frühjahr viel Rad gefahren ist, sollte das Fahrrad einem Service unterziehen (lassen).

9. Nieselregen ist im Herbst häufig. Regenhose und Regencapes sorgen dafür, trocken ans Ziel zu kommen.

Quelle: VCÖ – Mobilität mit Zukunft 2025

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