VCÖ: Im Vorjahr wurden 55 Motorradfahrer im Straßenverkehr getötet – heuer bereits zehn Todesopfer

VCÖ: Gleiten statt rasen, keine riskanten Überholmanöver, aufmerksam fahren

VCÖ (Wien, 25. Mai 2023) – Die Motorradsaison hat begonnen, was sich leider auch in der Unfallstatistik bemerkbar macht. Seit Jahresanfang sind bereits zehn Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Im Vorjahr verunglückten 55 Motorradfahrer im Straßenverkehr tödlich, die meisten in Niederösterreich. Das Risiko bei einem Unfall getötet zu werden, ist mit dem Motorrad um ein Vielfaches höher als mit dem Pkw. Neben verstärkten Verkehrssicherheitsmaßnahmen ist auch das eigene Fahrverhalten wichtig, erinnert der VCÖ vor dem bevorstehenden Pfingstwochenende : Gleiten statt rasen, keine riskanten Überholmanöver und mit voller Aufmerksamkeit fahren.

Bereits zehn Motorradfahrer kamen seit Jahresanfang auf Österreichs Straßen ums Leben, berichtet der VCÖ. Im Vorjahr war  die Anzahl der tödlichen Motorradunfälle so niedrig wie noch nie im 21. Jahrhundert, aber nach wie vor hoch: 55 Menschen starben mit dem Motorrad bei Verkehrsunfällen, um 20 weniger als im Jahr 2021. Zusätzlich wurden 3.886 Motorradfahrer verletzt, um 198 mehr als im Jahr 2021. Allein seit dem Jahr 2015 kamen in Österreich 546 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Im Bundesländer-Vergleich gab es im Vorjahr in Niederösterreich die meisten tödlichen Motorradunfälle, hier kamen 15 Motorradfahrer ums Leben, in Oberösterreich zwölf und in der Steiermark neun. Nur in Kärnten gab es keinen tödlichen Motorradunfall.  

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass 53 der 55 Todesopfer Männer waren.  Die 40- bis 59-Jährigen waren mit 24 Todesopfern die am stärksten betroffene Altersgruppe. 16 tödlich verunglückte Motorradfahrer waren jünger als 40 Jahre und 15 älter als 59 Jahre.

43 der 55 Motorradfahrer verunglückten auf Freilandstraßen. Das Unfallrisiko auf Freilandstraßen ist insgesamt sehr hoch, zu hohes Tempo und riskante Überholmanöver sind häufige Unfallursachen. „Auf Freilandstraßen kann mit mehr Tempo 80 statt 100 die Verkehrssicherheit stark erhöht werden, auch der Rückbau von Raserstrecken ist wichtig. Straßen sollen nicht zum Rasen einladen", betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten die Tempokontrollen der Exekutive.

Und auch durch das eigene Fahrverhalten kann man das Unfallrisiko deutlich reduzieren, betont der VCÖ: Das Motto „gleiten statt rasen“ beherzigen, Tempolimits unbedingt einhalten, keine riskanten Überholmanöver, mit voller Aufmerksamkeit fahren, in Kurven besonders achtsam sein. Darüber hinaus ist wichtig, dass auch die anderen Verkehrsteilnehmer aufmerksam und rücksichtsvoll fahren. Denn immer wieder werden schwere Motorradunfälle auch von unachtsamen Pkw- oder Lkw-Lenker verursacht.

 

VCÖ: Seit 2015 verunglückten mehr als 500 Motorradfahrer in Österreich tödlich

1. Jänner bis 24. Mai 2023: 10 tödlich verunglückte Motorradfahrer

Jahr 2022: 55

Jahr 2021: 75

Jahr 2020: 74

Jahr 2019: 79

Jahr 2018: 102

Jahr 2017: 83

Jahr 2016: 85

Jahr 2015: 83  

Summe: 546 Todesopfer

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

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VCÖ: Im Vorjahr passierten 80 Schulwegunfälle auf einem Schutzweg

VCÖ (Wien, 5. September 2025) – Im Vorjahr ging die Zahl der Schulwegunfälle am Schutzweg immerhin um 20 Prozent zurück, aber mit 80 ist deren Anzahl nach wie vor hoch, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Bei zehn Schutzwegunfällen wurden Kinder schwer verletzt. Alle zehn passierten auf Abschnitten mit Tempolimit 50. Um die Sicherheit für die Kinder zu erhöhen, ist mehr Tempo 30 statt 50 wichtig, insbesondere in Wohngebieten und im Schulumfeld. Für eine bessere Sicht bei Schutzwegen ist eine Ausweitung des Halte- und Parkverbots vor Zebrastreifen von fünf auf zehn Meter sehr wichtig, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

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Drei Kinder mit Schultasche auf dem Schulweg, welche von hinten gezeigt werden und einen Gehsteig entlang gehen.