VCÖ: Im Vorjahr wurden in Österreich rund 200 Radfahrerinnen und Radfahrer bei Dooring-Unfällen verletzt

VCÖ: Mehr Platz zum sicheren Radfahren schaffen – „Dutch Reach“ beim Öffnen der Autotür anwenden

VCÖ (Wien, 10. Oktober 2025) – In Deutschland ist in Hamburg die Schauspielerin Wanda Perdelwitz an den Folgen eines "Dooring"-Unfalls verstorben. Das Öffnen von Autotüren ohne sich vorher zu vergewissern, ob ein Fahrzeug kommt, kann für Radfahrerinnen und Radfahrer aber auch für Moped- und Motorradfahrer lebensgefährlich sein. Der VCÖ weist darauf hin, dass im Vorjahr in Österreich bei Dooring-Unfällen 206 Personen verletzt wurden. Es gab zum Glück keinen tödlichen Dooring-Unfall. Mehr Platz zum sicheren Radfahren in den Städten verhindert Dooring-Unfälle. Zudem erinnert der VCÖ daran, dass man sich vor dem Öffnen der Autotür versichern muss, dass dadurch niemand gefährdet wird. Der so genannte Dutch Reach hilft dabei.  

Autotüren, die ohne zu schauen geöffnet werden, können Radfahrerinnen und Radfahrer gefährden und schwer oder sogar tödlich verletzten. Im Vorjahr wurden 206 Radfahrerinnen und Radfahrer bei Dooring-Unfällen in Österreich verletzt, um elf mehr als im Jahr 2023. Im Fünf-Jahreszeitraum 2020 bis 2025 wurden in Österreich bei 1.108 Dooring-Unfällen 1.110 Radfahrerinnen und Radfahrer verletzt, drei Menschen kamen sogar ums Leben, weist der VCÖ auf die Daten der Statistik Austria hin.

„Vor dem Öffnen der Autotür muss man sich immer versichern, dass kein Fahrzeug kommt und niemand durch die geöffnete Autotür gefährdet wird. Deshalb vor dem Öffenen in den Rückspiegel und über die Schulter schauen. Hilfreich ist dabei der sogenannte „Dutch Reach“ bei dem mit der rechten Hand die linke Autotür geöffnet wird. Dadurch schaut man automatisch nach links und sieht, ob sich ein Fahrrad, Scooter, Moped oder Motorrad nähert“, ruft VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky in Erinnerung.

Gefordert ist aber auch die Verkehrsplanung in den Städten, betont der VCÖ. Nach wie vor wird in vielen Straßen parkenden Autos mehr Platz eingeräumt als den Menschen, die mit dem Fahrrad mobil sind und es fehlt dadurch an sicherer Radinfrastruktur. „In niederländischen Städten ist gut sichtbar, wie viel Platz fürs Radfahren und Gehen frei wird, wenn im Straßenraum keine Autos abgestellt sind“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

Wie wichtig für die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer insgesamt das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmenden ist, zeigt auch die Unfallstatistik. Im Vorjahr wurden in Österreich laut Statistik Austria 74 Prozent der Unfälle zwischen Fahrrad und Pkw von den Pkw-Lenkenden verursacht.

VCÖ: Mehr als 200  Verletzte durch Dooring-Unfälle pro Jahr
(Anzahl Radunfälle durch geöffnete Autotüren in Österreich)

Jahr 2024:  204 Dooring-Unfälle, 206 verletzte Radfahrerinnen und Radfahrer

Jahr 2023:  195 Dooring-Unfälle, 195 Verletzte

Jahr 2022:  261 Dooring-Unfälle, 263 Verletzte, 1 Todesopfer

Jahr 2021:  228 Dooring-Unfälle, 227 Verletzte, 2 Todesopfer

Jahr 2020:  220 Dooring-Unfälle, 219 Verletzte
Quelle: Statistik Austria,  VCÖ 2025

Zurück zur Übersicht

VCÖ: Wienerinnen und Wiener sind im heurigen Winter erneut mehr Rad gefahren

VCÖ (Wien, 21. März 2023) – Der Radverkehr in Wien hat auch im heurigen Winter zugelegt, zum sechsten Mal in Folge, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Zwölf Radverkehrszählstellen in Wien gibt es seit dem Jahr 2013. Bei diesen nahm der Radverkehr im Vergleich zum vorjährigen Winter um über fünf Prozent zu und im Vergleich zum Winter vor fünf Jahren sogar um fast 56 Prozent.  Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass die Wienerinnen und Wiener durch das Radfahren einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Verringerung von Staus leisten. Wichtig ist der verstärkte Ausbau  der Radinfrastruktur, der Aufholbedarf ist groß.

Mehr dazu

VCÖ-Datenbank mit mehr als 2.000 vorbildlichen Mobilitätsprojekten online – Know-How für konkrete Klimaschutz-Maßnahmen vor Ort

VCÖ (Wien, 3. März 2023) – Der VCÖ hat auf seiner Website mehr als 2.000 vorbildliche Mobilitätsprojekte gesammelt. Als Online-Datenbank sind die Good-Practice Beispiele von Unternehmen, Gemeinden, Städten, Schulen und Initiativen auf www.vcoe.at kostenlos zugänglich. Der VCÖ möchte damit vorhandenes Know-How einfach zugänglich machen und damit die Umsetzung von konkreten Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr erleichtern. Die Beispiele zeigen, dass mehr Klimaschutz die Mobilität für die Bevölkerung kostengünstiger, gesünder und sicherer macht.

Mehr dazu