VCÖ: In Österreich schon jetzt mehr Verkehrstote als im gesamten Vorjahr!

VCÖ: Verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen nötig, rasch wirksam sind niedrigere Tempolimits

VCÖ (Wien, 27. November 2023) - Laut Innenministerium kamen bei Verkehrsunfällen in Österreich seit Jahresbeginn bereits 371 Menschen ums Leben. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass damit bereits jetzt mehr Menschen im Straßenverkehr getötet wurden als im gesamten Vorjahr. Der VCÖ fordert verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen. Rasch wirksam und umsetzbar sind niedrigere Tempolimits.

 

Statt zu sinken ist die Anzahl der Verkehrstoten heuer gestiegen: Mit 371 sind bereits jetzt mehr Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen als mit 370 im gesamten Vorjahr, weist der VCÖ auf die heute veröffentlichten Daten des Innenministeriums hin. Zum Vergleich: In der Schweiz wurden im gesamten Vorjahr 241 Menschen im Straßenverkehr getötet.

"Der Blutzoll auf Österreichs Straßen ist nach wie vor viel zu hoch. Die hohe Anzahl an tödlichen Verkehrsunfällen ist Mahnung an die Politik, verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen", betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Rasch wirksam sind niedrigere Tempolimits, insbesondere auf Freilandstraßen kann mit Tempo 80 statt 100 viel menschliches Leid verhindert werden sowie im Ortsgebiet mit Tempo 30 statt 50 die Zahl schwerer Verkehrsunfälle reduziert werden. Im 1. Halbjahr war "nicht angepasste Geschwindigkeit" und damit zu hohes Tempo die häufigste Ursache tödlicher Verkehrsunfälle vor Ablenkung und Unachtsamkeit.  

Der VCÖ weist darauf hin, dass österreichweit mehr als 280 Gemeinden und Städte eine Reform der Straßenverkehrsordnung (StVO) fordern, damit sie leichter dort, wo es Gemeinden für Verkehrssicherheit und Lebensqualität wichtig erachten, ein niedrigeres Tempolimit umsetzen können. Das Anliegen wird österreichweit und parteiübergreifend von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aller Parteien unterstützt. "Je früher diese StVO-Reform beschlossen wird, umso mehr Unfälle können vermieden werden", fordert VCÖ-Expertin Mosshammer ein rascheres Handeln. Seit Sommer verhandelt die Bundesregierung einen Entwurf des Verkehrsministeriums.

Ebenso ein konsequenteres Vorgehen gegen Handy am Steuer, etwa indem es ein Vormerkdelikt wird, ist in Österreich notwendig. In den Regionen wiederum braucht es mehr präventive Maßnahmen mit mehr öffentlichen Verkehrsverbindungen sowie insbesondere am Wochenende mit mehr Anrufsammeltaxis und Discobussen.

Im Jahr 2021 kostete der Straßenverkehr in Österreich 361 Menschen das Leben, im Jahr 2020 war die Anzahl der Verkehrstoten aufgrund des Verkehrsrückgangs infolge der Covid19-Pandemie mit 340 am niedrigsten seit Bestehen der Unfallstatistik. Im Jahr 2019 waren 416 Todesopfer zu beklagen und im Jahr 2018 409.  Schon für das Jahr 2020 lautete Österreichs Verkehrssicherheitsziel weniger als 312 Verkehrstote, erinnert der VCÖ.

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VCÖ: Verstärkte Maßnahmen gegen Raser nötig

VCÖ (Wien, 14. September 2022) – Die regelmäßigen Berichte von extremen Geschwindigkeitsdelikten und von illegalen Straßenrennen zeigen, dass es in Österreich verstärkte Maßnahmen gegen Raser braucht, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Raser sind eine extreme Gefahr für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Wesentlich sind verstärkte Kontrollen, eine Erhöhung der Strafen und die Aufnahme von Tempodelikten in das Vormerksystem. Auch soll es, so wie beispielsweise in der Schweiz, künftig möglich werden, das Fahrzeug zu beschlagnahmen.

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VCÖ: In der Freizeit werden ein Vielfaches mehr an Schulkindern bei Verkehrsunfällen verletzt als am Schulweg

VCÖ (Wien, 29. August 2022) – Am Montag beginnt in Ostösterreich wieder die Schule. Die Verkehrssicherheit am Schulweg ist deutlich höher als auf Freizeitwegen. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass in den vergangenen drei Jahren sechsmal so viele 6- bis 14-Jährige Kinder in der Freizeit im Straßenverkehr verletzt wurden wie am Schulweg. Der Schulweg ist für Kinder eine Chance, Kompetenz im Verhalten im Straßenverkehr zu lernen. Elterntaxis nehmen dem Kind diese Chance und verursachen zudem im Schulumfeld oft ein Verkehrschaos. Verkehrsberuhigung sowie weitere Maßnahmen für ein kindgerechtes Verkehrssystem erhöhen die Sicherheit für Kinder, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

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Foto: Sarah Duit