VCÖ: Jeder 2. Neuwagen war im 1. Halbjahr ein SUV

VCÖ: Die meisten SUV wurden in Wien zugelassen

VCÖ (Wien, 18. Juli 2025) – Mit 49,8 Prozent erreichte der Anteil der SUV und Geländewagen an den Neuwagen im 1. Halbjahr einen neuen Höchstwert, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Im Bundesländer-Vergleich wurden in Wien die meisten SUV zugelassen. Bei den Antriebsformen ist der SUV-Anteil bei Plug-in-Hybrid Pkw am höchsten. Der Mehrverbrauch von SUV erhöht die Spritkosten und belastet die Umwelt. Der VCÖ sieht die Politik gefordert, verstärkte Maßnahmen zu setzen, damit mehr sparsame Neuwagen hergestellt und gekauft werden.

71.235 der 143.051 im 1.Halbjahr neuzugelassenen Pkw waren SUV, wie Daten der Statistik Austria zeigen. Mit 49,8 Prozent war der SUV-Anteil heuer mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2015, als 21 Prozent der Neuwagen SUV waren. „Unter den SUV sind auch kleinere Modelle, aber aufgrund ihres schlechteren Luftwiderstands und höheren Gewichts verbrauchen auch diese mehr Sprit als vergleichbare herkömmliche Modelle und damit steigen Spritkosten und CO2-Ausstoß“, weist VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky auf die Folgen des SUV-Booms hin. Auch bei Elektroautos ist der SUV-Anteil hoch und deren Energieverbrauch höher als bei vergleichbaren herkömmlichen Modellen. „Die Fehler, die bei Diesel-Pkw gemacht wurden- Stichwort größer, schwerer, übermotorisierter - dürfen im Interesse der Bevölkerung und der Umwelt bei Elektro-Autos nicht wiederholt werden“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Jeder 5. neuzugelassene SUV hat ein Wiener Kennzeichen. Damit wurden in Wien im Bundesländer-Vergleich mit 13.852 die meisten SUV zugelassen, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Den höchsten SUV-Anteil an Neuwagen weist Kärnten mit 53,5 Prozent auf, den niedrigsten Anteil Vorarlberg und Niederösterreich mit 46,6 beziehungsweise 46,9 Prozent. Bei den Bezirken hat Wien-Ottakring mit 26,5 Prozent den niedrigsten SUV-Anteil und der Bezirk-Liezen mit 69,1 Prozent den höchsten, informiert der VCÖ.

Fast die Hälfte der SUV sind Hybride, die zusätzlich zum Verbrennungsmotor einen Elektromotor haben. Unter den Plug-in-Hybrid ist mit 68 Prozent der SUV-Anteil besonders hoch. Eine im Vorjahr veröffentlichte Auswertung der Europäischen Umweltagentur hat ergeben, dass der reale Spritverbrauch und damit auch der CO2-Ausstoß von Plug-In-Hybriden dreieinhalb Mal so hoch ist wie die Herstellerangaben. „Sowohl die Normverbrauchsabgabe als auch der Sachbezug bei Firmenwagen richten sich nach den Herstellerangaben zum CO2-Ausstoß. Damit kommen Plug-in-Hybride in den Genuss einer stark reduzierten Steuer, obwohl sie in Wirklichkeit deutlich mehr CO2 ausstoßen. Hier braucht es für Plug-in-Hybride Änderungen“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

Die Politik ist auf EU-Ebene gefordert, Rahmenbedingungen zu setzen, damit die Hersteller mehr sparsame Modelle auf den Markt bringen. Da zwei Drittel aller Neuwagen auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen werden, sind zudem in Österreich Maßnahmen bei der Firmenwagenbesteuerung wichtig. Zum einen ist die Steuerbegünstigung für Firmenwagen mit Verbrennungsmotor nicht mehr zeitgemäß, zum anderen braucht es Anreize, damit bei Elektroautos sparsamere Modelle angeschafft werden.

Weitere interessante Details aus der Neuzulassungsstatistik: Je nach Fahrzeugsegment dominieren unterschiedliche Antriebe. Bei den Kleinwagen dominiert Benzin vor Elektromotor, kein einziger neuzugelassener Kleinwagen fährt mit Diesel, informiert der VCÖ. Diesel wiederum dominiert bei Kleinbussen und so genannten Utilities, unter die auch jene Pick-ups fallen, die nicht als Lkw, sondern als Pkw typisiert sind. Der Elektromotor dominiert in der Kategorie Minis und Mittelklasse, die Hybride sind neben den SUV auch bei den Sportwagen der häufigste Antrieb.

VCÖ: Jeder 2. Neuwagen war im 1. Halbjahr ein SUV
(Anteil SUV und Geländewagen an Pkw-Neuzulassungen in Österreich)

1.Halbjahr 2025: 49,8 Prozent (71.235 SUV)
Gesamtjahr 2024: 45,1 Prozent (113.304 SUV)
Gesamtjahr 2023: 45,2 Prozent (107.432 SUV)
Gesamtjahr 2022: 43,0 Prozent (92.387 SUV)
Gesamtjahr 2021: 38,8 Prozent (93.109 SUV)
Gesamtjahr 2020: 31,5 Prozent (78.403 SUV)
Gesamtjahr 2019: 31,9 Prozent (105.102 SUV)
Gesamtjahr 2015: 21,0 Prozent (64.774 SUV)
Gesamtjahr 2010: 12,9 Prozent (42.246 SUV)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025

VCÖ: Die meisten SUV wurden in Wien zugelassen
(Anzahl im 1.Halbjahr 2025 neuzugelassene SUV und Geländewagen)

Wien: 13.852 (50,9 Prozent)
Niederösterreich: 12.872 (46,9 Prozent)
Oberösterreich: 10.870 (47,7 Prozent)
Steiermark: 11.115 (53,1 Prozent)
Tirol: 7.057 (53,1 Prozent)
Salzburg: 5.696 (48,9 Prozent)
Kärnten: 3.996 (53,5 Prozent)
Vorarlberg: 3.186 (46,6 Prozent)
Burgenland: 2.309 (53,2 Prozent)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025


VCÖ: Fast die Hälfte der SUV sind Hybride
(Antrieb der in Österreich im 1. Halbjahr 2025 neuzugelassenen SUV und Geländewagen)

Hybride (inklusive Plug-in-Hybrid): 47 Prozent
Elektro: 28 Prozent
Benzin oder Diesel: 25 Prozent

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025


VCÖ: Bei Plug-in Hybriden ist SUV-Anteil am höchsten
(Anteil SUV und Geländewagen je Antrieb bei Pkw-Neuzulassungen im 1, Halbjahr 2025)

Plug-in-Hybrid: 68 Prozent der neuzugelassenen Plug-in-Hybride sind SUV
E-Pkw: 63 Prozent
Verbrenner (Benzin, Diesel): 31 Prozent

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025

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Klimaschädliche Schlupflöcher im internationalen Flugverkehr schließen

Der Flugverkehr hat heuer massiv zugenommen und damit auch dessen klimaschädlichen Emissionen. Mit rund 900.000 Tonnen verursachte der Flugverkehr in Österreich im 1.Halbjahr 2022 um mehr als doppelt so viele Treibhausgase wie im 1. Halbjahr 2021. Der Treibhausgas-Ausstoß liegt aber unter dem Vor-Corona-Niveau. Um den Flugverkehr langfristig klimaverträglich zu gestalten reichen alternative Kraftstoffe nicht aus. Es braucht auch Maßnahmen, die Flugverkehr vermeiden und insbesondere dort wo möglich auf die Bahn verlagern.
Angesichts der sich massiv verschärfenden Klimakrise sind im Emissionshandel die Gratiszertifikate für den Flugverkehr rasch abzuschaffen. Stattdessen ist die Zahl der Zertifikate rascher als bisher vorgesehen zu reduzieren. Und last but not least, sind die Steuerprivilegien für den Flugverkehr endlich abzuschaffen.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash

VCÖ: Reduktion des Spritverbrauchs um 1 Liter pro 100 Kilometer erspart im Schnitt rund 200 Euro pro Jahr an Spritkosten

VCÖ (Wien, 5. Oktober 2022) – Spritsparendes Fahren ist wichtiger denn je. Im Schnitt 200 Euro pro Jahr ersparen sich Österreichs Autofahrer und Autofahrerinnen, wenn der Verbrauch um nur 1 Liter pro 100 Kilometer reduziert wird, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Durch spritsparenden Fahrstil ist das erreichbar. Besonders wirksam sind gleiten statt rasen, rasch in den nächsthöheren Gang schalten und vorausschauend fahren, informiert der VCÖ.

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Foto: Sarah Duit