VCÖ: Lebensmittelverschwendung verursacht viel Lkw-Verkehr

830.000 Tonnen genießbare Lebensmittelabfälle verursachen mehr als 200.000 Lkw-Fahrten

VCÖ (Wien, 13. Februar 2023) – Lebensmittelverschwendung verursacht auch viel Lkw-Verkehr, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Pro Jahr landen in Österreich rund 830.000 Tonnen genießbare Lebensmittel im Müll. Diese weggeworfenen Lebensmittel verursachen mehr als 200.000 Lkw-Fahrten. Weniger Lebensmittelverschwendung würde Österreich auch im Verkehrsbereich den Klimazielen ein großes Stück näherbringen, stellt der VCÖ fest.

Von den rund 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittelabfällen in Österreich sind laut Studie der Universität für Bodenkultur mit 830.000 Tonnen noch mehr als zwei Drittel genießbar. Allein die Herstellung der weggeschmissenen Lebensmittel verursacht 1,5 Millionen Tonnen CO2. „Dazu kommen aber auch noch die CO2-Emissionen durch die Lkw-Transporte zu den Filialen sowie die Mülltransporte. Insgesamt verursachen die weggeschmissenen Lebensmittel viele Lkw-Fahrten, die vermeidbar wären“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Würden die weggeschmissenen genießbaren Lebensmittel in durchschnittliche Lkw geladen, dann ergäben alleine die Fahrten zu den Filialen eine Lkw-Kolonne, die von Wien nach Hamburg und wieder retour reichen würde. Dazu kommen noch die Mülltransporte. Bei einer durchschnittlichen Beladung von acht Tonnen pro Müllwagen sind allein für die genießbaren weggeschmissenen Lebensmittel über 100.000 Mülltransporte notwendig, verdeutlicht der VCÖ.

In Österreich verursacht der Lkw-Verkehr rund 40 Prozent der CO2-Emissionen des Straßenverkehrs. „Den Güterverkehr auf Klimakurs zu bringen, ist eine sehr große Herausforderung. Umso wichtiger ist es, alle vorhandenen Potenziale zu nutzen. Weniger Lebensmittelverschwendung bedeutet weniger Lkw-Verkehr auf den Straßen, weniger CO2-Ausstoß, weniger gesundheitsschädliche Schadstoffe, weniger Lärmbelastung für die Anrainerinnen und Anrainer sowie weniger Verkehrsunfälle“, verdeutlicht VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, helfen der Bevölkerung mehr unverpackte Angebote, um kleinere Mengen einkaufen zu können sowie auch kleinere Verpackungen. Wichtig ist zudem verstärkte Bewusstseinsarbeit für ein Einkaufsverhalten, das Lebensmittelverschwendung reduziert. Ebenso ist es wichtig, die Nahversorgung in den Gemeinden und Städten zu stärken: Denn wenn Einkäufe umweltfreundlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad transportiert werden, achtet man auch stärker darauf, möglichst nur das einzukaufen, was am Einkaufszettel steht.

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VCÖ: Ein 40-Tonnen Lkw belastet Straße so stark wie 60.000 Pkw

VCÖ (Wien, 15. Juni 2023) – Ein dreiachsiger Lkw mit 26 Tonnen belastet die Straße so stark wie rund 25.000 Pkw, ein vierachsiger Lkw mit 40 Tonnen sogar so stark wie 60.000 Pkw, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Die Folge sind teure Straßenschäden, auch auf Gemeinde- und Landesstraßen. Nun droht durch die Zulassung so genannter Gigaliner auf EU-Ebene eine noch stärkere Belastung von Österreichs Straßen. Gerade für das Gebirgsland Österreich mit seinen vielen Brücken und Tunneln würde das massive zusätzliche Kosten mit sich bringen. Der VCÖ fordert ein Nein Österreichs zur Zulassung überdimensionierter Lkw. Zudem braucht es mehr betriebliche Gleisanschlüsse in Österreich, um die Landes- und Gemeindestraßen zu entlasten.

 

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VCÖ: In allen Bundesländern ist CO2-Ausstoß des Verkehrs seit 1990 stark gestiegen

VCÖ (Wien, 5. Juni 2023) – Der Verkehr ist Österreichs größtes Klimaschutz-Problem, erinnert der VCÖ anlässlich des heutigen Weltumwelttags. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass in allen Bundesländern der CO2-Ausstoß des Verkehrs seit dem Jahr 1990 stark gestiegen ist. Damit wurden Einsparungen anderer Sektoren wieder zunichtegemacht. Zudem ist der Verkehr in allen Bundesländern der größte Verursacher von Stickoxid-Emissionen und Straßen, Parkplätze & Co haben einen sehr großen Anteil am Flächenverbrauch. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um die Umweltbilanz von Mobilität und Gütertransport zu verbessern.

 

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Foto: Bernhard Mittelbach