VCÖ: Leichtere Umsetzung von Tempo 30 erhöht Verkehrssicherheit in Gemeinden und Städten

VCÖ begrüßt StVO-Novelle: Tempo 30 statt 50 halbiert Anhalteweg, reduziert den Verkehrslärm

VCÖ (Wien, 21. März 2024) – Die Verkehrssicherheit im Ortsgebiet muss insbesondere für die schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, wie Kinder sowie Seniorinnen und Senioren erhöht werden, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die heute in den Nationalrat eingebrachte 35. StVO-Novelle ist aus Sicht des VCÖ ein wichtiger Schritt für mehr Verkehrssicherheit in den Gemeinden und Städten. Tempo 30 statt 50 halbiert den Anhalteweg, reduziert den Verkehrslärm und erhöht die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner.

 

Mit der StVO-Novelle wird es den zuständigen Straßenbehörden im Ortsgebiet in Bereichen mit besonderem Schutzbedürfnis wie beispielsweise vor Schulen, Kindergärten, Freizeiteinrichtungen oder Spielplätzen, Krankenhäusern oder Seniorenheimen vereinfacht, das Tempolimit zu reduzieren. Bisher musste aufwändig nachgewiesen werden, dass die Reduktion des Tempolimits „erforderlich“ ist, nun reicht es, dass die Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit „geeignet“ ist. „In der Vergangenheit sind Gemeinden und Städte bei ihrem Bemühen, im Sinne der Verkehrssicherheit der Bevölkerung niedrigeres Tempolimit umzusetzen, oft gescheitert. Deshalb haben auch mehr als 280 Gemeinden und Städte im Vorjahr die VCÖ-Initiative für eine StVO-Novelle zur leichteren Umsetzung von Tempo 30 unterstützt. Es ist ein wichtiger Schritt für mehr Verkehrssicherheit im Ortsgebiet, insbesondere für Kinder und älter Menschen“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Das Tempo ist ein zentraler Hebel, um Unfälle zu vermeiden oder die Unfallschwere zu reduzieren.

Tempo 30 statt 50 halbiert den Anhalteweg. Während bei Tempo 30 ein Pkw auf trockener Fahrbahn und normaler Reaktionszeit nach elf Metern steht, hat ein Pkw mit Tempo 50 nach elf Meter noch eine Geschwindigkeit von über 40 km/h. Wird ein Fußgänger mit dieser Geschwindigkeit angefahren sind schwerste Verletzungen die Folge. Tempo 30 erweitert im Vergleich zu Tempo 50 das Sichtfeld, Gefahren können frühzeitig erkannt werden. Darüber hinaus verringert Tempo 30 statt 50 den Verkehrslärm und erhöht die Lebensqualität für die Bevölkerung. „Der öffentliche Straßenraum ist nicht nur ein Verkehrsweg. Entlang der Straßen wohnen im Ortsgebiet auch viele Menschen. Auf ihre Gesundheit und Lebensqualität muss mehr Rücksicht genommen werden“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

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VCÖ: Realer Spritverbrauch von Österreichs Diesel-Pkw in 20 Jahren um nur sechs Prozent gesunken

VCÖ (Wien, 16. Juli 2025) – Auch 30 Jahre nach dem Versprechen des 3-Liter Autos, ist der reale Verbrauch der Benzin- und Diesel-Pkw von Österreichs Haushalten noch immer mehr als doppelt so hoch, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Bei Benzin-Pkw ist der Verbrauch pro 100 Kilometer in den vergangenen 20 Jahren um nur 1,4 Liter gesunken, der Verbrauch der Diesel-Pkw überhaupt um nur 0,4 Liter. Die Entwicklung zu größeren, schweren und PS-stärkeren Neuwagen macht technologische Fortschritte bei den Motoren wieder zunichte. Den Haushalten entstehen dadurch hohe Kosten, der Umwelt großer Schaden, stellt der VCÖ fest.

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Foto: Zapfhahn, welcher ein Diesel-Auto betankt.

Aus der Praxis – Sabine Dessovic

Der Raum muss für alle funktionieren – Kinder, ältere Menschen, mobilitätseingeschränkte Personen und andere Gruppen müssen mitgedacht werden.

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