VCÖ: Lobautunnel ist nicht zeitgemäß und keine nachhaltige Lösung für die bestehenden Verkehrsprobleme

VCÖ: Lobau-Autobahn ist sehr teuer, steht im krassen Widerspruch zu Mobilitäts- und Klimazielen

Foto: Monika P/pixabay

VCÖ (Wien, 25. September 2025) – Der Lobautunnel ist ein fossiles Projekt aus dem vergangenen Jahrhundert, das weder zeitgemäß ist, noch eine nachhaltige Lösung für die bestehenden und künftigen Verkehrsprobleme bringt, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ zur heute bekannt gegebenen Informationen fest. Der VCÖ weist darauf hin, dass es Alternativen zum Lobautunnel gibt, die viel kostengünstiger sind, das Mobilitätsangebot für die Bevölkerung verbessern und gleichzeitig die negativen Auswirkungen durch Lärm, Schadstoffe und Bodenverbrauch reduzieren.

Die Pläne für den Lobautunnel reichen zurück in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. In den vergangenen 30 Jahren hat sich nicht nur der Klimawandel massiv verschärft, sondern auch das Mobilitätsverhalten verändert, weist der VCÖ auf die Mobilitätsdaten der Stadt Wien hin. So wurden im Jahr 1993 noch 40 Prozent der Alltagswege von der Wiener Bevölkerung mit dem Auto gefahren, im Vorjahr waren es nur mehr 25 Prozent. Die Anzahl der Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner ist in allein in den vergangenen 20 Jahren von 404 auf 363 Pkw zurückgegangen. „Der Lobautunnel ist nicht mehr zeitgemäß, umso mehr als der Tunnel frühestens im Jahr 2040 fertig sein kann und bis dahin die Mobilität - so die Ziele der Stadt Wien und der Bundesregierung - noch stärker mit öffentlichen Verkehrsmitteln, (Elektro-)Fahrrad und Sharing-Mobility stattfinden soll“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Zudem steht der Lobautunnel im Widerspruch zu den notwendigen Budgeteinsparungen. Die S1-Nordosterweiterung inklusive dem Lobautunnel kostet laut offizieller Kostenschätzung bereits mindestens 2,7 Milliarden Euro Kosten. Im Jahr 2021 rechnete die Asfinag noch mit 1,9 Milliarden Euro. Zudem werden die Kosten von großen Straßenprojekten oft unterschätzt. Aktuelles Beispiel: Die A26, der sogenannte Linzer Westring, kostet statt geplant 440 Millionen Euro aktuell bereits 1,2 Milliarden Euro – also fast dreimal (!) so viel, warnt der VCÖ vor einer Kostenexplosion. Der VCÖ weist zudem auf beim EuGH anhängige Verfahren hin und auf ein aktuelles Gutachten des Experten für Öffentlichen Rechts der Universität Innsbruck, Thomas Müller, hin, wonach die Strategische Prüfung Verkehr zur Nordostumfahrung zu berücksichtigen ist, die empfiehlt den Lobautunnel nicht zu bauen.

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Ladekorridore für E-Lkw im hochrangigen Straßennetz

Entlang der europäischen Autobahnen und Schnellstraßen entsteht ein Netz von Schnellladestationen für E-Lkw. Spätestens im Jahr 2030 sollen Lkw im hochrangigen Straßennetz der EU mindestens alle 60 Kilometer eine Möglichkeit zum Schnellladen vorfinden. Ein erster sogenannter Ladekorridor für schwere Lkw ist in Deutschland zwischen Dortmund und dem rund 300 Kilometer entfernten Schwegenheim inzwischen in Betrieb. An derzeit sechs Autohöfen des deutschen Mineralölkonzerns Aral können Lkw an einer 300 Watt-Ladesäule laden. Während einer der gesetzlich vorgeschriebenen 45-minütigen Pausen für die Lenker und Lenkerinnen ist so eine Zwischenladung für weitere 200 Kilometer möglich. Noch im Laufe des Jahres 2023 wird der Ladekorridor mit zwei weiteren Standorten verdichtet.

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Verpflichtende Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen

In Baden-Württemberg besteht seit dem Jahr 2022 die Pflicht, bei neuen Parkplätzen mit mehr als 35 Stellplätzen auf mindestens 60 Prozent der Fläche eine Photovoltaikanlage zu errichten, wenn die Lage des Parkplatzes für die Solarnutzung geeignet ist. Ähnliche Regelungen gibt es seit kurzem auch in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

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