VCÖ: Massiv erhöhte Aquaplaning-Gefahr – nicht nötige Fahrten vermeiden

VCÖ: Deutlich langsamer, vorausschauend und besonders aufmerksam fahren

VCÖ (Wien 13. September 2024) – Der massive Starkregen in Österreich erhöht auch die Gefahr von Aquaplaning und von Unfällen, warnt die Mobilitätsorganisation VCÖ. Bei starkem Regen unbedingt deutlich langsamer, vorausschauend und besonders aufmerksam fahren. Nicht nötige Fahrten sollten vermieden werden. Aufgrund der Erderhitzung werden extreme Wetterereignisse wie Starkregen zunehmen. Sowohl beim Klimaschutz, als auch bei den Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen braucht es deutlich mehr Tempo, betont der VCÖ.  

 

 

Die kommenden Tage werden eine große Herausforderung, insbesondere für die Einsatzkräfte. Wer kann, sollte Fahrten vermeiden. „Bei Starkregen ist das Unfallrisiko und insbesondere das Risiko für Aquaplaning massiv erhöht“, warnt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Bei starken Niederschlägen entsteht ein Wasserfilm auf der Fahrbahn. Die Reifen verlieren die Haftung, das Fahrzeug reagiert wie bei Glatteis.

Durch das eigene Fahrverhalten kann das Aquaplaning-Risiko reduziert werden. Das allerwichtigste ist, deutlich langsamer fahren, größeren Sicherheitsabstand halten, Überholmanöver und Spurwechsel vermeiden, vorrausschauend und aufmerksam fahren. Auf Straßen mit viel Lkw-Verkehr gibt es häufig Spurrillen, die das Aquaplaning-Risiko erhöhen. Deshalb nicht in Spurrillen fahren.

Eine erhöhte Aquaplaning-Gefahr besteht, wenn die vor dem eigenen Auto fahrenden Pkw auf der Fahrbahn keine sichtbaren Fahrspuren hinterlassen. Weitere Vorboten von Aquaplaning sind ein schlecht reagierendes Auto, leichtgängige Lenkung und ein durchdrehender Motor. Was ist bei Aquaplaning zu tun? Ruhig bleiben, keine hektischen Fahrmanöver machen, Lenkrad in Fahrtrichtung mit beiden Händen festhalten, auskuppeln und wenn kein Hindernis vorhanden ist, nicht bremsen, das Auto rollen lassen bis die Reifen wieder greifen.

„Extreme Wetterereignisse, wie Starkregen, aber auch Stürme, werden aufgrund der Klimakrise weiter zunehmen. Und das umso stärker, je mehr Treibhausgase emittiert werden. Deshalb ist verstärkter Klimaschutz sowohl auf globaler als auch lokaler Ebene nötig und es braucht verstärkte Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen in den Gemeinden und Städten“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Große Asphaltflächen verhindern das Versickern des Wassers im Boden, das Kanalsystem wird überlastet, Überflutungen sind die Folge. Deshalb sind große Parkplätze zu entsiegeln, in den Städten und Gemeinden entlang der Straßen und auch auf Plätzen sind mehr Bäume im Schwammstadt-Prinzip zu pflanzen. Das Schwammstadt-Prinzip ermöglicht, dass im Wurzelraum viel Wasser aufgenommen und gespeichert werden kann, wodurch das Kanalsystem entlastet wird.

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VCÖ: Im Vorjahr wurden 49 Fußgängerinnen und Fußgänger bei Verkehrsunfällen getötet – fast die Hälfte der Opfer 70 Jahre oder älter

VCÖ (Wien, 27. Jänner 2023) – Die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle ist in Österreich im Vorjahr stark gestiegen. 49 Fußgängerinnen und Fußgänger wurden bei Verkehrsunfällen getötet, um zwölf mehr als im Jahr 2021 und auch mehr als im Jahr 2018, macht der VCÖ aufmerksam. Die größte Opfergruppe waren Seniorinnen und Senioren. Um die Sicherheit älterer Fußgängerinnen und Fußgänger zu erhöhen, braucht es im Ortsgebiet mehr Verkehrsberuhigung, übersichtliche Übergänge und mehr Tempo 30 statt 50.

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VCÖ: 369 Verkehrstote sind Mahnung für mehr Verkehrssicherheitsmaßnahmen

VCÖ (Wien, 1. Jänner 2023) – Statt zu sinken, ist die Zahl der Verkehrstoten im Vorjahr gestiegen: 369 Menschen wurden laut vorläufigen Daten des BMI im Straßenverkehr getötet, im Jahr 2021 waren es nach vorläufigen Daten des BMI 359 und nach endgültigen Daten 362, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Besonders tragisch: 13 Kinder kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2021. Der VCÖ fordert ein umfassendes Sicherheitspaket unter anderem mit niedrigeren Tempolimits.

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Foto: Sarah Duit