VCÖ: Mit dem Frühling nimmt der Radverkehr in Wien deutlich zu – Tipps und Infos

VCÖ: Radfahren ist gesund, kostengünstig und aktiver Beitrag zum Klimaschutz

VCÖ (Wien, 22. März 2024) – Auch wenn immer mehr das ganze Jahr über das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen, viele in Wien beginnen nun mit dem Radfahren. Im Vorjahr waren im April um rund 70 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs als im Schnitt der Wintermonate Jänner und Februar, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Die Wienerinnen und Wiener treten immer fleißiger in die Pedale, der Radverkehrsanteil hat im Vorjahr mit zehn Prozent einen neuen Rekordwert erreicht. Der VCÖ erhebt nun in einer Umfrage die Zufriedenheit mit den Bedingungen zum Radfahren. An der Umfrage kann online unter www.vcoe.at teilgenommen werden.

In Wien wird das Fahrrad immer häufiger als Verkehrsmittel genutzt. Im Vorjahr wurden zehn Prozent der Alltagswege mit dem Fahrrad gefahren. Der VCÖ weist darauf hin, dass sich der Radverkehrsanteil in Wien in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt und im Vergleich zum Jahr 2003 sogar verdreifacht hat. „Immer mehr Wienerinnen und Wiener nutzen das Fahrrad als Verkehrsmittel. Sie leisten damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und tragen zur Reduktion von Staus, Verkehrslärm und schädlichen Abgasen bei“, ruft VCÖ-Sprecher Christian Gratzer in Erinnerung. Wer regelmäßig mit dem Fahrrad mobil ist, stärkt durch die Bewegung Immunsystem und Fitness. Viele die ein Auto haben, fahren auch Rad. Wer mit dem Fahrrad statt mit dem Auto fährt, verbrennt Kalorien statt Sprit, spart damit Geld und wird gleichzeitig den Winterspeck schneller los.

Auch wenn zunehmend mehr auch in den Wintermonaten Radfahren, nimmt der Radverkehr nun im Frühling nochmals deutlich zu. So wurden im Vorjahr im Jänner und Februar an den Radverkehrszählstellen in Wien im Schnitt 606.000 Radfahrerinnen und Radfahrer pro Monat gezählt, im April waren es mit über einer Million um rund 70 Prozent mehr, informiert der VCÖ.

Nach der Winterpause ist das Fahrrad unbedingt einem Check zu unterziehen, erinnert der VCÖ. Neben dem Aufpumpen der Reifen, ist es wichtig, das Funktionieren der Beleuchtung und der Bremsen zu kontrollieren und, ob die Bremsgummis in gutem Zustand sind. Zudem ist die Kette zu reinigen und zu ölen. Der VCÖ empfiehlt, das Fahrrad einmal im Jahr zum Service in ein Fachgeschäft zu bringen. Materialschäden werden beim Service rechtzeitig erkannt. Regelmäßige Wartung verlängert die Lebensdauer eines Fahrrads.

Wichtig ist auch, dass durch den Ausbau und der Verbesserung der Rad-Infrastruktur die Bevölkerung unterstützt wird, mehr Alltagswege mit dem Fahrrad zu fahren. Das gestern präsentierte Radwegeausbauprogramm ist dabei ein wichtiger Schritt. Darüber hinaus sind auch die Maßnahmen der Bezirke sehr wichtig. Mehr Verkehrsberuhigung und Tempo 30 statt 50 tragen dazu bei, dass mehr Bevölkerungsgruppen das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen können. „Ein guter Indikator für die Qualität der Radinfrastruktur ist die Anzahl der Familien, die mit Kindern im Bezirk Radfahren. Sind viele Kinder mit dem Fahrrad unterwegs, ist das ein Zeichen einer guten Qualität der Verkehrsplanung im Bezirk“, erklärt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Seit eineinhalb Jahren ist Erwachsenen das - schützende - Radfahren neben einem Kind erlaubt. Der VCÖ erinnert an weitere neuere Regelungen: Beim Überholen von Radfahrenden im Ortsgebiet ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten, der nur bei einem Tempo bis 30 km/h geringfügig kleiner sein darf. Abgestellte Fahrzeuge dürfen nicht in Radwege und auch nicht in Gehsteige hineinragen. „Wichtig ist ein rücksichtsvolles Miteinander. Aufmerksam und rücksichtsvoll fahren. Wenn das beherzigt wird, können viele Konflikte im Straßenverkehr vermieden werden“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

Der VCÖ erhebt im Rahmen einer Umfrage die Zufriedenheit mit den Bedingungen zum Radfahren in den Bezirken. An der Umfrage kann im Internet unter https://vcoe.at/radfahren bis zum 30. April teilgenommen werden.  

VCÖ-Tipps für den Fahrrad-Check

1. Fahrrad reinigen  
2. Bremsen: Sind Bremsseile richtig eingestellt? Sind die Bremsbacken in gutem Zustand?
3. Beleuchtung: Funktioniert die Beleuchtung (vorne und hinten)?
4. Kette mit Tuch reinigen und ölen
5. Ist das Fahrrad mit allen vorgeschriebenen Reflektoren ausgerüstet? (Vorne ein weißer und hinten ein roter Reflektor, die Rückstrahler können in den Scheinwerfer integriert sein; Reflektoren an den Pedalen sowie Speichenreflektoren oder in den Reifen integrierte Reflektorstreifen)
6. Beim Sattel die richtige Höhe einstellen
7. Alle Schrauben auf Festigkeit kontrollieren und gegebenenfalls nachziehen
8. Speichen und Schaltung kontrollieren
9. Reifen mit ausreichend Luft aufpumpen. Geringerer Rollwiderstand erleichtert das Fahren.  
10. Einmal im Jahr das Fahrrad zum Service in ein Fahrradfachgeschäft bringen.

Quelle: VCÖ 2024

Zurück zur Übersicht

VCÖ-Analyse: In Österreichs Landeshauptstädten gibt es mehr als 2.300 Ampelanlagen

VCÖ (Wien, 10. August 2023) – Österreich ist reich an Ampeln. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass es in den neun Landeshauptstädten 2.311 Ampelanlagen gibt. Mehr als die Hälfte davon gibt es in Wien. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gibt es in Graz und St. Pölten die meisten Ampeln. Der VCÖ weist darauf hin, dass viele Fußgängerampeln zu kurze Grün- und zu lange Rotphasen haben. Auf die Gehgeschwindigkeit älterer Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Mobilitätseinschränkung wird zu wenig Rücksicht genommen.

Mehr dazu

VCÖ: Mehr als 230 Gemeinden und Städte fordern mit VCÖ und Städtebund StVO-Reform

VCÖ (Wien, 9. Juli 2023) – Im Vorjahr wurde in Österreich im Schnitt alle 20 Minuten ein Mensch bei einem Verkehrsunfall im Ortsgebiet verletzt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen im Ortsgebiet getöteten Menschen ist im Vorjahr österreichweit um zehn Prozent auf 109 gestiegen. Die aktuelle Straßenverkehrsordnung (StVO) behindert Gemeinden und Städte, wenn sie im Sinne der Verkehrssicherheit und örtlichen Lebensqualität Tempo 30 umsetzen möchten. Die Mobilitätsorganisation VCÖ, der Österreichische Städtebund sowie 237 Gemeinden und Städte fordern die Bundesregierung auf, die StVO so zu ändern, dass Gemeinden und Städte innerorts dort, wo sie es für wichtig halten, ohne Hürden Tempo 30 umsetzen können.  

Mehr dazu